Der chinesische Bankriese hat unlängst den Abgang des Schweizer Architekten seiner hiesigen Niederlassung verschmerzen müssen. Nun hat die China Construction Bank Ersatz bei einer Privatbank gefunden, wie finews.ch erfahren hat.

Walter Brandstätter (Bild unten) wird neuer operationeller Leiter (COO) bei der Zürcher Niederlassung der China Construction Bank (CCB). Dies geht aus einem internen Schreiben von Schweiz-Chef Weiyun Gong hervor, das finews.ch vorliegt.

Brandstätters Verantwortung unterstehen die rückwärtigen Dienste mit den Bereichen Operations, IT, Finance und Accounting. Darüber hinaus berichten der Rechts- und Compliance-Chef Marc Zulian sowie Risikochef Kevin Pekar an den neuernannten COO.

Brandstaetter 500

(Bild: CCB)

In der Geschäftsleitung von Schroder Bank

Seine Ankunft füllt eine bedeutende Lücke bei der hiesigen CCB-Niederlassung. Im vergangenen Frühling hatte der Schweizer Banking-Veteran Holger Demuth dem Institut den Rücken gekehrt. Demuth hatte zuvor die Rolle des COO und Finanzchefs in Zürich ausgeübt, und dies seit der Gründung im Jahr 2016. Insofern war er nicht nur Mitarchitekt des Aufbaus hierzulande, sondern gleichzeitig das «Schweizer Gesicht» der chinesischen Grossbank am Finanzplatz.

Vor seinem Wechsel zur CCB war Demuths Nachfolger Brandstätter seit 2018 Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Finance & Middle Office Operations bei der Schroder Bank in Zürich, einer Tochterfirma des britischen Fondshauses Schroders. Wie auch finews.ch berichtete, werden dort die rückwärtigen Dienste nun nach Grossbritannien verschoben, was bei der Bank einen Sozialplan für die betroffenen Mitarbeitenden nötig machte.

Wichtige Asienerfahrung

Wichtig war für CCB, dass der neue operationelle Leiter über Asienerfahrung verfügt. Das trifft bei Brandstätter zweifellos zu: Zwischen 2006 und 2018 war er in Singapur für die Schroder Bank und DZ Privatbank als Geschäftsleiter in den Bereichen Finance und Operations tätig. Seine ersten Karriereschritte führten ihn zudem über die Kundenberatung im Private Banking in Österreich und das Portfolio-Management und die Finanzanalyse in Luxembourg.

Brandstätter verfügt deshalb über einen «für die Bank idealen Leistungsausweis», hält Schweiz-Chef Gong fest.

Betreiberin des Schweizer Renmimbi-Hub

CCB Schweiz muss als die bedeutendste aller hiesigen Niederlassungen von China-Banken gelten. Als einziges Institut hat sie von der chinesischen Zentralbank People’s Bank of China die Lizenz zum Betrieb eines Hub für die Landeswährung Renminbi in der Schweiz erhalten. Laut eigenen Angaben hat das Renminbi-Clearing von CCB seither ein Volumen von insgesamt mehr als 1 Billion Franken erreicht, was einem Marktanteil von 20 Prozent in der Schweiz entspreche.

Ebenfalls ist die Niederlassung ein wichtiger Partner für Schweizer Exportfirmen und Multis in ihrem Asiengeschäft; zuweilen fungiert das Zürcher Büro auch als inoffizielle Botschaft, wo sich Delegationen aus der Volksrepublik mit hiesigen Entscheidungsträgern treffen.

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