Die Schweizer Privatbank der britischen Schroders Gruppe verlagert Dutzende Jobs nach Grossbritannien. Das Timing ist angesichts drohender Abbaumassnahmen bei der Credit Suisse doppelt ungünstig.

Die Schroder & Co Bank hat entschieden, zahlreiche Aufgaben ihres rückwärtigen Diensts nach England zu verlagern. Dies geht aus einer Stellungnahme der Schweizer Privatbank, die zur britischen Schroders Gruppe gehört, hervor.

Betroffen sind Jobs im Servicezentrum Zürich Westpark, die an das zentrale operative Zentrum von Schroders im britischen Horsham verschoben werden sollen. Dem Finanzportal «Tippinpoint» zufolge, das zuerst von den Abbaumassnahmen berichtete, stehen über 100 Stellen in der Schweiz auf der Kippe.

Sozialplan versprochen

Das Institut erklärte am Mittwoch, die unternehmerische Entscheidung stelle sicher, dass die Gruppe optimal positioniert sei, um die Wachstumspläne im Wealth Management weltweit voranzutreiben. Die Umstrukturierung ist Teil eines Übergangsplans, der bis Ende 2024 abgeschlossen sein soll.  Für die betroffenen Angestellten wird es einen Sozialplan geben.

Schroder & Co Bank betreibt in der Schweiz aus historischen Gründen ein relativ umfangreiches Backoffice. Bankchef Adrian Nösberger steht seit Anfang Januar als neuer Präsident des Verbands der Auslandsbanken in der Schweiz (AFBS) verstärkt im Rampenlicht.

Bekenntnis zum Standort

Die britische Gruppe, welche seit 1967 in der Schweiz operiert und hierzulande im Investmentgeschäft stark aufgestellt ist, bekennt sich aber weiterhin «zu 100 Prozent» zum Standort, wie es weiter hiess. Schroders ist einer der ganz wenigen ausländischen Vermögensverwalter, die auch in der Schweiz Fondsmanager beschäftigen.

Die Verlagerung kommt für die hiesigen Backoffice-Angestellten nun doppelt unzeitig. Aufgrund der Übernahme durch die UBS fällt bei der Credit Suisse (CS) die Hälfte aller Jobs weg; in der Schweiz könnten Schätzungen zufolge bis 12’000 Stellen veraschwinden. Beobachtern zufolge sind vor allem Stellen im rückwärtigen Dienst gefährdet.

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