Die amerikanische Grossbank Citigroup will ihr Geschäft in der Vermögensverwaltung ankurbeln, das in den Augen des Managements zu Wünschen übrig lässt. Der Druck auf die Kundenberaterinnen und -berater wird deshalb erhöht.

Die Private Banker der US-Grossbank Citigroup müssen ab sofort erfassen, wie oft sie bei Kunden anrufen und ein Protokoll über den Inhalt des Gesprächs erstellen. Zudem gibt es offenbar die Vorgabe, dass Kunden im Mindestabstand von drei Monaten kontaktiert werden. Die neu eingeführten Regeln sind Teil von Bemühungen, das Geschäft in der Vermögensverwaltung anzukurbeln.

Die neuen Anforderungen würden bei den Beschäftigten nicht gerade auf Begeisterung stossen, schreibt die britische Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) unter Berufung auf anonyme Quellen. Mit den Massnahmen wie die Wallstreet-Bank die Produktivität der Mitarbeitenden steigern, die bei Citi in höherem Mass als bei anderen US-Instituten von zuhause aus arbeiten dürfen.

Zeitverschwendung in den Augen des Personals

Mit den Leistungskennzahlen werde versucht, mehr aus den Mitarbeitern herauszuholen. Seitens der Beraterinnen und Beratern hingegen werde der Mehraufwand jedoch als Zeitverschwendung angesehen, heisst es weiter.

«Die Verbesserung der Kundenerfahrung ist unser wichtigstes Anliegen», wird ein Banksprecher zitiert. «Das Dokumentieren und Weitergeben von Kundenfeedback ist eine Möglichkeit, um sicherzustellen, dass wir für sie etwas leisten, und es ist eine Standardpraxis bei Citi und in der gesamten Branche.»

Verkaufsmaschinerie ankurbeln

Die Vermögensverwaltung der Citi wird seit rund einem Jahr von Andy Sieg geleitet, der von der Bank of America zum Institut wechselte. Die Strategie von Sieg bestehe darin, den Kunden mehr Anlageprodukte zu verkaufen und die Verwaltungsgebühren zu steigern.

Die Erträge der Privatbank, die eine von insgesamt drei Sparten des Wealth Management ausmacht, fielen 2023 zum Vorjahr um 17 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar. Die gesamten Vermögensverwaltung erzielte 7,1 Milliarden Dollar, was einem Rückgang von 5 Prozent entspricht.

Chefin ist unzufrieden

Citi-CEO Jane Fraser hatte im vergangenen Monat gesagt, dass das Vermögensverwaltungsgeschäft «nicht da ist, wo es sein sollte».

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