Henley & Partners: Krypto erschafft eine neue Klasse von Superreichen
Der Crypto Wealth Report 2025, herausgegeben von der auf Investment Migration spezialisierten Beratung Henley & Partners, legt ein eindrückliches Zeugnis davon ab, wie digitale Vermögenswerte die Vermögensbildung beschleunigen. Dem Bericht zufolge verfügen mittlerweile 241'700 Personen über mehr als 1 Million Dollar in Krypto-Assets – ein Zuwachs von 40 Prozent innert zwölf Monaten.
Darunter finden sich 145'100 Bitcoin-Millionäre, also rund 60 Prozent der gesamten Krypto-Millionäre. Die totale Marktkapitalisierung von Krypto-Vermögenswerten kletterte bis Juni 2025 auf 3,3 Billionen Dollar – fast 45 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die neue Oberklasse
Der Bericht zeigt zudem eine rasant wachsende Spitze auf: 450 sogenannte Centi-Millionäre (mit mehr als 100 Millionen Dollar in Krypto-Vermögen), ein Anstieg von 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr, sowie 36 Krypto-Milliardäre.
Dominic Volek, Group Head of Private Clients bei Henley & Partners, schreibt in seinem Beitrag zum Bericht: «Heute kann eine Person mit nichts weiter als zwölf auswendig gelernten Wörtern über eine Milliarde Dollar in Bitcoin halten – jederzeit zugänglich, sei es in Zürich oder Zhengzhou.»
«Neue Klasse von Vermögen»
Er warnt: «Diese neue Klasse von Vermögen zwingt Regierungen, Steuerbehörden und Vermögensverwalter, sich einer unbequemen Realität zu stellen – nämlich dass traditionelle Systeme davon ausgehen, dass Vermögen eine Postadresse hat, obwohl Kryptowährungen dies nicht kennen.»
Andrej Majcen, Mitgründer und CEO von Bitcoin Suisse, hält in seinem Essay im Bericht fest, dass blockchainbasierte Währungen Geld und Governance grundlegend verändern könnten. Er skizziert dezentralisierte Finanzsysteme, die sogenannte Free Global Cities ermöglichen – selbstverwaltete Enklaven, in denen Vertriebene ihr Leben neu aufbauen können, während sie mit ihren Herkunftsländern verbunden bleiben.
Dezentralisiertes Geld, dezentralisierte Macht
«Digitale Identitäten und Wallets können ihre finanzielle Inklusion erheblich verbessern», schreibt Majcen mit Blick auf Flüchtlinge und Migranten, die oft vom traditionellen Bankwesen ausgeschlossen sind.
Zudem betont er, dass Blockchain-Geld zentrale Engpässe eliminiert: «Dezentralisierte Geldsysteme funktionieren ohne die Notwendigkeit einer Zentralbank oder gar von Geschäftsbanken.» Dieser Wandel könne, so Majcen, neuartige Währungsarchitekturen in geopolitischen Modellen ermöglichen, in denen Governance flexibler und stärker technologiegetrieben sei.
Regulierung im Umbruch – und Chancen
Der Bericht zeigt auch, wie Regulatoren Mühe haben, mit der Geschwindigkeit und Grenzlosigkeit der Krypto-Kapitalflüsse Schritt zu halten.
Volek weist darauf hin, dass 2024 Vermögen im Wert von 14,4 Billionen Dollar über Grenzen hinweg verschoben wurde, während die gesamte Architektur der modernen Finanzwelt noch immer auf nationalstaatlichen Annahmen beruht, die durch digitale Vermögenswerte zunehmend infrage gestellt werden.
Wachsende Attraktivität von Investment Migration
Weiter hebt er hervor, dass Investment Migration an Attraktivität gewinnt. Länder wie Malta oder die Vereinigten Arabischen Emirate ziehen Krypto-Vermögen an, indem sie Finanzinfrastruktur mit regulatorischer Klarheit verbinden.
Klar ist: Krypto schreibt die Spielregeln des Reichtums neu – und dies momentan in rasendem Tempo.