Einem Medienbericht zufolge bestehen Chancen, dass Julius Bär wenigstens einen Teil des Abschreibers auf Krediten an das insolvente Signa-Konglomerat zurückholt. Die Stunde der Wahrheit könnte für die Privatbank im April schlagen.

Nach Wochen der Unsicherheiten zog der Verwaltungsrat von Julius Bär Anfang Februar die Reissleine. Wie auch finews.ch berichtete, machte die Zürcher Privatbank Tabula rasa mit ihrem Engagement gegenüber dem Signa-Firmengeflecht des österreichischen Investors René Benko – und schrieb die gesamte Position im Umfang von insgesamt 606 Millionen Franken ab.

CEO musste den Hut nehmen

Doch Kredit ist nicht gleich Kredit: Es wird davon ausgegangen, dass sich das Engagement auf drei Tranchen zu jeweils rund 200 Millionen Franken aufteilt. Wie das Schweizer Wirtschaftsmagazin «Bilanz» nun in einer Vorabmeldung zur Printausgabe berichtete, ist eine dieser Tranchen mit Aktien der Schweizer Warenhauskette Globus besichert.

Laut dem Bericht bestehen Chancen, dass diese rund 200 Millionen Franken dereinst zu Julius Bär zurückfliessen.

Auf Anfrage von finews.ch wollte sich das Institut aber nicht zu dieser Möglichkeit äussern. Bis auf Weiteres bleibt es demnach beim Totalabschreiber, in Zuge dessen der bisherige CEO Philipp Rickenbacher den Hut nehmen musste.

Harte Verhandlungen

Derzeit laufen offenbar Verhandlungen für den Verkauf des Globus-Anteils im Besitz von Signa. Mit der Verwertung der Aktien sind die Investmentbank Jefferies sowie die Beratungsfirma Alix Partners beauftragt worden, so das Magazin. Der Verkauf soll bis am 14. April über die Bühne gehen, mit grösster Wahrscheinlichkeit werde die thailändische Central Group den Teil übernehmen.

Letztere ist bereits seit dem Verkauf von Globus seitens der Migros Gruppe hälftig an der Warenhauskette beteiligt. Laut weiteren Medienberichten verhandeln die Thailänder aber hart. Damit ist wohl mit einem empfindlichen Abschlag auf der Globus-Anteil von Signa zu rechnen.

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