Julius-Bär-CEO zieht die Schraube nochmals an

Der Schweizer Vermögensverwalter will zurück auf den Wachstumskurs finden. Dazu soll der Gürtel nochmals enger geschnallt werden. 

Er kam und zauderte nicht lange: CEO Stefan Bollinger verkleinerte schon nach wenigen Wochen im Amt die Geschäftsleitung von 15 auf 5 Leuten. 

Nun legt er mit dem Strategie-Update den Fahrplan vor, wie er Julius Bär auf den Wachstumskurs zurückführen will. Die wichtigsten Punkte:  

    • Netto-Neugeld verbessern auf 4 bis 5 Prozent bis 2028
    • Adjustierte Cost/Income Ratio bis 2028 auf weniger als 67 Prozent verbessern
    • Adjustierte Rendite auf dem CET1 Kapital (RoCET1) von mindestens 30 Prozent während dem Zyklus 2026–2028

Bollinger will dabei Julius Bär wieder klar als Vermögensverwalter für vermögende (High-Net-Worth Individuals, HNWI) und sehr vermögende Personen (Ultra-High-Net-Worth Individuals, UHNWI) in allen Regionen positionieren. 

Neues Sparprogramm

Um agiler zu werden, sieht das Strategie-Update «weitere Effizienzsteigerungsmassnahmen» vor, sprich: Sparmassnahmen in der Höhe von 130 Millionen Franken. Diese zusätzlichen Einsparungen sollen durch die fortgesetzte Optimierung des Betriebsmodells, durch Prozess- und IT-Vereinfachungen sowie durch eine fest verankerte Kostendisziplin erreicht werden, heisst es in der am Dienstag veröffentlichten Mitteilung. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf der Straffung der Sachkosten liegen. 

Bis Ende dieses Jahres will Julius Bär bereits zusätzliche 110 Millionen Franken einsparen.  

Im Weiteren will Julius Bär die Prozesse im Risiko- und Compliance-Management sowie die Verantwortlichkeit in der gesamten Organisation stärken. Ein erster Schritt ist bereits getan: Ivan Ivanic, derzeit Chief Credit Officer, wird per 1. Juli 2025 Chief Risk Officer.

«Die letzten 20 Wochen haben mich in meiner Überzeugung bestärkt, dass dieses Unternehmen einzigartig ist, unsere Mitarbeitenden mit grossem Engagement hervorragende Arbeit leisten und das zugrunde liegende Geschäftspotenzial beträchtlich ist», sagte Bollinger. 

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