Die drittgrösste dänische Bank muss sparen und schliesst ihre Schweizer Niederlassung. Sie übergibt ihre Privatkunden der Nordea Bankengruppe in der Schweiz.

Noch ist sich die Führung der Sydbank in Kopenhagen nicht schlüssig, ob sie einen Teil der Schweizer Aktivitäten in andere Geschäftsbereiche integrieren oder gleich vollständig abwickeln will, berichtet «Reuters» am Dienstag.

Beschlossene Sache hingegen ist laut der Nachrichtenagentur, dass die drittgrösste dänische Bank (gemessen an der Börsenkapitalisierung) einen Teil ihrer Schweizer Konten ins Privatbanking der Nordea Gruppe in der Schweiz transferiert.

In der Schweiz beschäftigt die Sydbank rund 30 Personen. Die Assets under management beliefen sich Ende letzten Jahres auf 785 Millionen Franken. Die Schweizer Bank wollte die Meldung gegenüber «Finews.ch» nicht kommentieren.

Weitere Sparmassnahmen können folgen

Insgesamt will die Sydbank 89 Stellen abbauen. Sie erhöht die Kreditzinsen und restrukturiert die Beratung der Kunden, die ausserhalb Dänemarkts wohnen. Zudem reduziert sie ihre Öffnungszeiten. Damit möchte Sydbank-CEO Karen Frosig 50 Millionen dänische Kronen pro Jahr einsparen.

Frosig machte am Dienstag klar, dass weitere Sparmassnahmen folgen werden, wenn die Wirtschaftsentwicklung sich weiter verschlechtere.

Zwei Dutzend dänische Banken verschwunden, zehn durch Konkurs

In den letzten Jahren hatten sich die dänischen Banken mit der exzessiven Vergabe von Hypotheken das Leben gegeseitig schwer gemacht. Dies rächt sich im Zuge der jüngsten Turbulenzen am Kapitalmarkt. Die Refinanzierungskosten der Banken haben sich zum Teil dramatisch erhöht, auch für die Sydbank. 

Mit dem drastischen Sparkurs will sich Sydbank-CEO Frosig dennoch noch rechtzeitig für die anstehende Konsolidierung stärken.

Noch immer über 100 zum Teil sehr kleine Banken

Nur noch die fünf grössten Banken des Landes haben Zugang zum Interbankenmarkt. Die Zentralbank stützte das dänische Finanzsystem im September mit Sonderkreditlinien. Die Regierung griff kleinen Banken unter mit Liquiditätsspritzen unter die Arme, um ihnen einen geordneten Zusammenschluss zu ermöglichen.

Übers vergangene Wochenende musste mit der Max Bank die zehnte dänische Bank innert zweier Jahre um Staatsschutz bitten. Seit 2008 sind bereits 20 Institute verschwunden. Doch die dänische Finanzindustrie ist mit über 100 Banken immer noch stark fragmentiert.

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