UBS-Stellenabbau gibt zu reden

Der nächste «grosse Brocken» bei der Integration der 2023 übernommenen Credit Suisse (CS) ist die Migration der Schweizer Kunden auf die Plattform und Systeme der UBS. Laut den Plänen der Grossbank soll dieser Prozess bis Mitte 2026 abgeschlossen sein. Zuletzt hatte es hierzu an der Präsentation der Halbjahreszahlen noch optimistische Äusserungen gegeben. Man sei auf gutem Wege, hiess es.

Nun berichtet die «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig), dass der geplante Stellenabbau bei der UBS langsamer verlaufe als ursprünglich geplant. Auch wenn das Management nie ein Ziel für die Gesamtzahl der Mitarbeitenden nach dem für Ende 2026 geplanten Abschluss der Integration genannt hat, habe die interne Planung eine Zahl von 85'000 Stellen für diesen Zeitpunkt als Zielmarke vorgesehen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Kreise.

Erste Phase mit schnellerem Abbau

Per Mitte 2025 lag die Zahl der UBS-Beschäftigten bei 105'000 (Vollzeitäquivalente). Ende Juni 2023 waren es noch 119'000. Die Geschwindigkeit des Stellenabbaus habe sich verlangsamt. Im zweiten Halbjahr 2023 wurden pro Quartal mehr als 3’500 Stellen abgebaut. Seit Anfang 2024 lag der Schitt bei 1'300 pro Quartal, rechnet die FT vor. Seit Anfang dieses Jahres waren es 3'500. Damit hinke die UBS dem vorgesehenen Abbau-Pfad hinterher.

In der ersten Phase der Integration hatte die UBS vor allem in Bereichen wie dem Investmentbanking und in Regionen wie Asien oder den USA Arbeitsplätze abgebaut. Dass dies hier schneller vonstatten gehen wird als etwa in der Schweiz, war von vornherein klar.

Kostenziele zu 70 Prozent erreicht

«Wir arbeiten auf Kostenziele hin, nicht auf Personalzahlen», lautet der Kommentar der Bank. Das Ziel, die Kosten bis 2026 um 13 Milliarden Dollar zu senken, sei bereits zu 70 Prozent erreicht. Man sei «auf dem besten Weg», die geplanten Einsparungen zu erzielen.

Laut Finanzchef Todd Tuckner sollen sich die verbleibenden Kostensenkungen zu gleichen Teilen auf Einsparungen bei den Technologieausgaben und auf personal- und kapazitätsbezogene Ausgaben verteilen.

Zu wenig natürliche Fluktuation?

Die Bank habe beim Stellenabbau auch auf die natürliche Fluktuation gesetzt. Normalerweise würden jährlich etwa 7 Prozent der Mitarbeitenden das Unternehmen freiwillig verlassen. Anfang 2025 sei jedoch die Fluktuationsrate der Gruppe unter den historischen Durchschnitt gefallen, sagte eine Quelle gegenüber der britischen Zeitung. Das habe die Bemühungen zum Personalabbau erschwert.

Bei der Besetzung von Stellen würden interne Kandidatinnen und Kandidaten Vorrang erhalten, und im vergangenen Jahr seien mehr als zwei Drittel der offenen Stellen in der Schweiz intern besetzt worden.

Abschluss Kundenmigration bis März 2026

Der Insider habe darauf verwiesen, dass die Kostensenkungen «nicht linear» verliefen und die Bank einige alte Systeme der CS erst nach Abschluss der Kundenmigration Ende März 2026 abschalten könne.

Laut UBS soll der Stellenabbau über mehrere Jahre hinweg erfolgen und grösstenteils durch natürliche Fluktuation und Vorruhestand sowie durch die Verlagerung externer Positionen ins Unternehmen erreicht werden.

«Wir werden die Zahl der Stellen, die im Zuge der Integration abgebaut werden, so gering wie möglich halten und die betroffenen Mitarbeiter aktiv unterstützen. Dazu gehört auch, ihnen bei der Suche nach einer neuen Stelle innerhalb der UBS oder ausserhalb des Unternehmens zu helfen.»