Stellenabbau bei Postfinance
Postfinance will bis Ende November 2025 141 Stellen abbauen. Von den Massnahmen sollen grösstenteils Verwaltungsfunktionen in Bern betroffen sein, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst. Zusätzlich seien bis zu 73 arbeitsvertragliche Anpassungen geplant.
Verglichen mit einer Gesamtzahl der Mitarbeitenden von rund 3'900 (per Ende 2024) würde das einem Abbau um 3,6 Prozent der Stellen entsprechen.
Die Umstrukturierung mache ein Konsultationsverfahren nötig. Dabei hätten die betroffenen Mitarbeitenden die Gelegenheit, Vorschläge zu unterbreiten, wie allfällige Kündigungen vermieden, deren Zahl beschränkt oder deren Folgen gemildert werden können. Eine definitive Entscheidung will die Geschäftsleitung im Juli fällen.
Strategie 2025–2028
Die Post-Tochter verweist auf die Umstrukturierung im Rahmen der Strategie 2025–2028. Ziel sei es, ein moderates Wachstum zu erzielen, die Wirkung im Markt zu steigern und die Leistung zu erhöhen. Das bedeute, dass man Mehrerträge erwirtschaften und das zinsindifferente Geschäft stärken muss, die Vertriebsleistung erhöht und insgesamt die Effizienz verbessert.
Der Stellenabbau sei damit eine Folge der Anpassungen im Organisationsmodell aufgrund der geplanten Umstrukturierungen. Das Institut verweist auf Synergien und die Neuausrichtung von Ressourcen auf zentrale strategische Bereiche.
«Wir sind uns bewusst, dass diese Ankündigung für viele unserer Mitarbeitenden belastend ist, und Unsicherheiten und Sorgen auslösen wird«, wird CEO Beat Röthlisberger in der Mitteilung zitiert. «Wir werden sie deshalb in dieser Phase eng begleiten.»
Bakom spendet Trost
Immerhin gab es am Donnerstag auch eine gute Nachricht. Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) stellte bei der jährlichen Überprüfung fest, dass die Post im Bereich der Grundversorgung alle Vorgaben erfüllt. Der gesetzliche Mindestwert für die Versorgung von Dienstleistungen des Bargeldzahlungsverkehrs wurde übertroffen. Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung haben darauf innerhalb von 20 Minuten (zu Fuss oder mit dem öffentlichen Verkehr) Zugriff.
Und für die Postfinance besonders relevant: Gemäss Bakom sind deren Privatkunden wie im Vorjahr (81 von 100 möglichen Punkten) mit den Dienstleistungen zufrieden. Und die Geschäftskundschaft war sogar noch etwas zufriedener als 2023 (77 Punkte).