Die Nachrichtenagentur «Reuters» wirft der britisch-chinesischen Bank in einem Spezialreport Geldwäscherei in bisher unbekanntem Ausmass vor.

Seit annähernd 10 Jahren zeige sich die Grossbank HSBC renitent gegenüber Vorwürfen und Aufforderungen seitens der US-Behörden, ihre Kunden und ihre Bankaktivitäten angemessen zu überwachen. 

Diese Kritik resümiert die Nachrichtenagentur «Reuters» in einem neuen Spezialreport gegen den globalen Finanzkonzern mit Sitzen in London und Hongkong. 

Hunderte von Millionen Dollar gewaschen?

HSBC habe Transaktionen über hunderte von Millionen Dollar nicht angemessen überwacht, welche verdächtig gewesen wären, Drogengeld oder Gelder zur Finanzierung zu sein oder aus anderen kriminellen Quellen zu stammen, schreibt «Reuters».

Nach der Prüfung bisher unveröffentlichter Dokumente und der Kombination mit den bei der Börsenaufsicht eingereichten Filings der Bank, Gerichtsdokumenten und mit den Interviews mit gegenwärtigen und früheren Angestellten malt die Nachrichtenagentur ein düsteres Bild über die Unfähigkeit von HSBC, ihre eigenen Aktivitäten und die ihrer Kunden mit den Regeln und Gesetzen in Einklang zu bringen.

Vorwurf der ystematischen Verletzung von Ausichtspflichten

So zitiert «Reuters» ein Schreiben von William J. Ihlenfreld II, US-Staatsanwalt des Northern District of West Virginia, in dem dieser HSBC schon 2010 in einem Schreiben an das US-Justizdepartement vorwirft, US-Gesetze zum Teil vorsätzlich missachtet zu haben.

Zumindest aber habe die Bank die Gesetze «systematisch» missachtet, warf Ihlenfeld HSBC vor. Die früher von der Bank angekündigten Massnahmen zur Überwachung ihrer Aktivitäten seien reine Papiertiger geblieben.

Unbequemer Mitarbeiter wurde entsorgt

Schon 2003 und 2005 sei der Bankkonzern in den USA gemassregelt worden. Doch ausser ein Kommen und Gehen seien bei den zuständigen Aufsichtsabteilungen der Bank wenig Aktivitäten registriert worden.

Ein Mitarbeiter, der im wichtigen Private-Banking-Niederlassung in Miami vor dunklen Kundengeschäften warnte, sei unter dem Vorwand sexueller Belästigung schnell entsorgt worden.

Verschiedene US-Behörden ermitteln gegen HSBC

Dieses Frühjahr erklärte HSBC gemäss «Reuters» in einem Bericht, dass sie von einer Vielzahl an Untersuchungen von verschiedensten amerikanischen Behörden betroffen sei.

Dazu zähle das US-Justizdepartement, die Zentralbank Fed, die Bankenaufsichtsbehörde, die Staatsanwaltschaft in Manhattan, das Büro für Kontrolle ausländischer Vermögen und der Untersuchungsausschuss des Senats.

Auch HSBC Schweiz im Visier

Die Untersuchungen würden sich auf Kundenaktivitäten, grenzüberschreitende Geldüberweisungen, Geschäftsbeziehungen zum Iran und zu anderen von US-Sanktionnen betroffenen Ländern beziehen.

Dazu kommt die Untersuchung der US-Steuerbehörde (IRS) und der -Justizbehörde (DoJ) gegen HSBC Privat Bank (Schweiz) wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung, wie der Schweizer Bankableger in seinem Geschäftsbericht 2011 bestätigte.

 

 

 

 

 

 

Die Bank hat seit 2005 in massivem Ausmass gegen den Bank Secrecy Act sowie gegen weitere Anti-Geldwäschereigesetze verstossen.

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