Deutsche Grenzgänger täuschen einen fiktiven Wohnsitz im Thurgau vor, um weniger Steuern zahlen zu müssen. Das ärgert den nördlichen Nachbarn, weil ihm dadurch Steuereinnahmen entgehen.

Lieber in der Schweiz als in Deutschland Steuern zahlen. Das sagen sich einige Grenzgänger, die im Thurgau arbeiten und in Deutschland wohnen, wie die Ostschweiz am Sonntag» am vergangenen Wochenende berichtete. 

Weil die Steuerbelastung in Deutschland fast doppelt so hoch sei, versuchten sie beispielsweise einen Wohnsitz im Thurgau vorzutäuschen. Das schreibt der Thurgauer Regierungsrat in seiner Antwort auf einen SVP-Vorstoss.

Es ist ein Gesetzesverstoss

Steueroptimierung im Grenzbereich, nennt es Jakob Rütsche, der Vorsteher der Thurgauer Steuerverwaltung gegenüber der Zeitung. Die Idee der Grenzgänger: Wenn sie nicht als solche anerkannt sind, zahlen sie höhere Steuern im Thurgau, werden aber in Deutschland von der Einkommenssteuer befreit.

«Dadurch zahlen sie mehr Steuern in der Schweiz, insgesamt aber doch weniger.» Rütsche rechnet vor, dass Deutsche damit vielleicht zwölf Prozent Steuern auf das Bruttoeinkommen zahlen – statt an die 25 Prozent.

«Wir profitieren davon», sagt Rütsche, «wir fördern es aber nicht aktiv.» Denn: Es ist ein Gesetzesverstoss.

Wachsames Finanzamt

Dem deutschen Fiskus ist diese Praxis ein Dorn im Auge – ihm entgehen Steuereinnahmen. In welchem Ausmass, ist nicht bekannt. «Aus meiner Sicht sind es Peanuts», sagt Rütsche.

Jährlich versuchen es im Thurgau einige der rund 9'000 Grenzgänger von insgesamt 27 000 Quellensteuerpflichtigen im Kanton. Wenn das deutsche Finanzamt diesen auf die Schliche kommt, strengt es ein Verfahren an, um die entgangenen Steuern ins eigene Land zurückzuholen.

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