Auch das Tiefzinsumfeld und die Angst vor einem mittellosen Alter bringen die Schweizer nicht zum Anlegen, wie eine neue Studie zeigt. Woran es vor allem hapert.

Für die Schweizer Bevölkerung sind die Finanzen der grösste Stressfaktor überhaupt. 55 Prozent sehen das so, geht es nach dem aktuellen «Blackrock Global Investor Pulse», der repräsentativen Umfrage des weltgrössten Vermögensverwalters Blackrock zum Thema Sparen und Investieren. Diese wurde am Mittwoch veröffentlicht. 

Nach den Geldsorgen machen sich 49 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer Gedanken über ihre Gesundheit, 47 Prozent treibt ihre Arbeit um. 

Absicherung fürs Alter

Rund zwei Drittel der Befragten sagen, dass es ihnen generell gut geht. Wird nur das Finanzielle abgefragt, sinkt die Zahl drastisch auf 37 Prozent. Eine Grund ist, dass wiederum fast 70 Prozent der Meinung sind, finanzielle Gesundheit bedeute, für unerwartete Ereignisse oder Krisen finanziell abgesichert zu sein.

Das wiederum überrascht, sehen sich doch 74 Prozent nicht als Investor, sondern eher als Sparer. Und fast gleich viel (69 Prozent) sparen explizit für ihre Rente.

Jedenfalls die Älteren. Denn was die nach 1980 geborenen Millennials angeht, dürfte das Sparen zu kurz kommen: 47 Prozent geben an, sich dermassen um die Gegenwart sorgen, dass Zukunftsängste wohl oder übel hinten anstehen müssten.

Cash ist «King»

Angelegt wird mehrheitlich in Cash, wie die Umfrage zeigt: Nur vier von zehn Befragten investieren in Aktien, Anleihen und Immobilien, 64 Prozent hingegen in Cash-Anlagen wie Barmittel, Sparbücher und Tagesgeldkonten.

Das beunruhigt André Bantli, Leiter Privatkundengeschäft Schweiz und Kontinentaleuropa bei Blackrock: «Bargeld zahlt keine Zinsen. Wer seine Ersparnisse jahrelang quasi unters Kopfkissen legt, macht aufgrund der Inflation einen realen Verlust.» Dennoch scheuten viele Schweizer vor anderen Anlageformen zurück.

Zu wenig Wissen

Oder vor dem Investieren generell: 64 Prozent der Nicht-Anleger sagen, sie hätten zu wenig Geld dafür. Hier herrscht laut Bantli Aufklärungsbedarf: «Langfristige Sparziele lassen sich unabhängig vom persönlichen Budget erreichen und bereits mit einem recht geringen monatlichen Beitrag umsetzen.» Und ein Drittel wollen nicht investieren, weil sie über zu wenig Kenntnissen der Materie verfügen.

Blackrock hat für die Umfrage zusammen mit dem Beratungsunternehmen Kelton Global weltweit 27'000 Personen zwischen 25 und 74 befragt, davon 1067 Schweizerinnen und Schweizer.

 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.35%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.77%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.83%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.41%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
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