Der EY-Berater Urs Palmieri hat seine Expertise jahrelang den Banken in Asien zur Verfügung gestellt. Im Interview mit finews-TV erklärt er, was sich die Institute hierzulande von der Konkurrenz im Osten abschauen sollten.

In Singapur war Urs Palmieri während sieben Jahren für die Schweizer Grossbank Credit Suisse und später für das Beratungsunternehmen EY tätig. Anfang 2019 ist er zurück in die Schweiz gezogen, wo er seitdem als Associate Partner die hiesige Finanzindustrie berät.

Dabei gibt sich Palmieri im Interview mit finews-TV ernüchtert. Während seines Aufenthalts fernab der Schweiz habe sich bei den Banken hierzulande zu wenig verändert.

Deshalb ortet er in der Branche einigen Handlungsbedarf: «Ich sehe wenig Innovation im Bereich der Interaktion mit den Kunden», sagt er. «Da gibt es doch noch einiges zu tun.»

Die Banken hätten sich nicht nur bei den Kundenschnittstellen zu wenig bewegt. Ganz allgemein fehle es der Schweizer Branche im Vergleich zum jugendlichen Asien an Dynamik und unternehmerischem Denken, so Palmieri.

«Es fehlen häufig die grossen Visionen», sagt der EY-Berater. «Die Alfred Eschers fehlen mir ein bisschen.»

Technologie ist zentral

Die Wachstumsambitionen der Banken würden ausserdem durch die Komplexität der Branche erstickt. Dabei sollten sich die Chefs der Schweizer Banken auch hier ein Beispiel an Asien nehmen und stärker auf Technologie setzen.

«Es wird zentral sein, sich stärker mit Wachstumsplänen auseinanderzusetzen. Historischer Erfolg ist, wie wir wissen, kein Garant für zukünftigen Erfolg», sagt Palmieri. «Zentral ist, Technologie als Wachstumstreiber zu verstehen.»

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