Das an der SIX kotierte indonesische Fintech Achiko will nun den Schweizer Markt für Zahlungsdienstleistungen entern. In der Zwischenzeit profiliert sich das Unternehmen dank und mit der Coronakrise.

Nun ist es beschlossene Sache: Das indonesische Fintech Achiko zieht in die Schweiz um. Das haben die Aktionäre Donnerstag an der Online-Generalversammlung beschlossen.

Wie finews.ch bereits Ende Mai berichtet hat, will das Unternehmen seinen Firmensitz von den karibischen Cayman Islands aus zwei Gründen in die Schweiz verlegen: Erstens, um die Europa-Expansion zu vereinfachen und zweitens, damit potentielle Aktionäre nicht vom Firmendomizil abgeschreckt werden, da sich die Cayman Islands als Steueroasen vielerorts auf schwarzen Listen befinden und einen zweifelhaften Ruf geniessen.

Ab Herbst im Regal

Wie das seit diesem Jahr an der Schweizer Börse SIX gelistete Unternehmen ebenfalls am (heutigen) Donnerstag verkündet hat, zieht es nicht einfach nur in die Schweiz. Laut CEO Kenneth Ting nimmt Achiko im dritten Quartal dieses Jahres die Geschäftstätigkeit auch hierzulande auf, jedenfalls mit einem Teil des Angebots.

Konkret will das Fintech im Herbst AchikoPay in der Schweiz lancieren, eine mobile Applikation für Zahlungsdienstleistungen, die die Nutzer on- wie offline nutzen können und die ausserdem einige Community- und Social-Funktionen enthalten soll. 

Konto bei der Hypi

Für diese App wird das Unternehmen mit der Hypothekarbank Lenzburg zusammenarbeiten. Die beiden Firmen haben letzten November eine Vereinbarung unterzeichnet, die vorsieht, dass Achiko für ihr App-Angebot in der Schweiz die Finstar-Plattform der «Hypi; als Transaktionsplattform nutzen wird. So werden Schweizer Achiko-Nutzer bei ihrer Registrierung in der neuen Achiko-App automatisch auch «Hypi»-Kunden und erhalten ein spezielles Konto für die Nutzung der App in der Schweiz.

Welche weiteren Dienstleistungen Achiko in der Schweiz anbieten will, darüber hält sich das Unternehmen noch bedeckt. In Indonesien unterhält Achiko jedenfalls eine Vielzahl weiterer Angebote: So zum Beispiel eine Buy-Now-Pay-Later-Funktion, mit der Konsumenten Waren und Dienstleistungen vorab beziehen und erst später bezahlen können, oder AchikoID, eine Dienstleistung zur digitalen Identifikation für Unternehmen. Für diesen Herbst ist ausserdem eine Early-Pay-Funktion geplant, über die Arbeitgeber ihren Angestellten mühelos Lohnvorschüsse gewähren können.  

Kapitalerhöhung dank Corona

Das Geld für neue Angebote hat das Unternehmen jedenfalls. Wie Achiko am Mittwoch in einer Medienmitteilung verkündet hat, gelang es, eine Kapitalerhöhung von 4 Millionen Dollar durchzuführen. Eingestiegen ist MNC, einer der grössten Konzerne Indonesiens, und zwar aufgrund der Coronakrise, wie das Unternehmen schreibt: «Die Ankündigung folgt auf die erzielten Fortschritte der Achiko-Plattform und Teman Sehat, der vertikalen Plattform, die Regierungen eine Lösung bietet, um auf die Covid-19-Pandemie zu reagieren.»

Auf der Plattform sollen Nutzer ihre Testresultate hochzuladen und sich dann jeweils anmelden, wenn sie ein Lokal oder einen sonstigen öffentlichen Ort betreten. Für die Anmeldung wird eine Gebühr erhoben, die entweder der Ort oder der Nutzer zahlen muss, mit der dann weitere Tests subventioniert werden sollen.

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