Ja, ich bin überzeugt davon, dass sich die drei Bereiche, in die wir investieren, also Software-Entwicklung, Software-as-a-Service und Fintech gegenseitig befruchten.

Aus der Sicht des Transformations-Unternehmers: Wie beurteilen Sie den Zustand des Schweizer Finanzplatzes?

Die Transformation ist in vollem Gang. Mich freut es, wenn ich unsere Grossbanken beobachte, wie sie sich von einer funktionalen zu einer Businessline-Organisation wandeln, die ihnen Agilität und mehr Kundennähe ermöglicht.

«Bei den meisten Startups fehlt es an den wichtigsten Elementen»

Man muss sich bewusst sein, welche riesigen Herausforderungen auf die Banken zukommen und es ist klar, dass nun Reaktionen gefragt sind. Meine Beobachtung ist: Die Banken haben reagiert und gehen die Herausforderungen an.

Sie haben seit der Gründung Ihres Family Offices auch Personal eingestellt. Wie gross möchten Sie werden?

Wir zählen nun fünf Angestellte und viel grösser möchte ich nicht werden. Was wir tun, ist eine fokussierte Investment-Analyse im Bereich Finanzierungen und Private Equity. Dafür brauchen wir nicht Dutzende von Angestellten.

Die Strategie ist, in reife Unternehmen mit funktionierendem Businessmodell zu investieren. Als Angel Investor möchten Sie sich nicht betätigen?

Nein, wir suchen im Private-Equity-Bereich gestandene Unternehmen mit einem positiven Cashflow, einem guten Kundenstamm und einem tollen Management. Vereinzelte Startup-Investitionen möchte ich pauschal nicht ausschliessen, aber unser Fokus liegt klar auf gestandenen Unternehmen.

Das Renditepotenzial mit erfolgreichen Startup-Investitionen wäre doch viel höher....

Das mag sein, doch bedingen Startup-Investments eine ganz andere Strategie, man muss grundsätzlich näher an den Unternehmen sein und sie eng begleiten. Denn leider ist es so: Bei den meisten Startups fehlt es an mindestens zwei von drei wichtigen Elementen.

Und die sind?

Kunden, Lieferanten und eine Businessorganisation. Ohne diese Elemente sind die Entwicklungschancen eher gering. Um diese zu erhöhen, braucht es hohes Engagement – und dafür sind die Strukturen und Strategie meines Family Offices nicht ausgelegt.


Roger Studer war von 2008 bis 2019 Investmentbank-Chef der Bank Vontobel, bis diese sich als Investmentmanager auf der Buy-Side umorientierte. Seine Laufbahn begann er 1984 bei Vontobel. Er wechselte 1995 zur DG-Bank (Schweiz)  und 2000 zur ABN Amro Bank (Schweiz). Etwas Versicherungsluft schnupperte er als Head Quantitative Asset Allocation bei der Swiss Life. Zurück bei Vontobel bekleidete er zunächst leitende Positionen im Derivate-Geschäft in der Sparte Financial Markets, bis er Chef der Investmentbank wurde. 

 

 

Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
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