Schwergewichte der Wirtschaftswelt, darunter die amerikanische Tochter des Rückversicherers Swiss Re, haben sich in einem deutlichen Brief an den US-Kongress gewandt. Das fordern sie.

Das Schreiben, das am vergangenen Montag an die Adresse des US-Kongresses ging, ist knapp abgefasst. «Die Präsidentschaftswahlen sind entschieden und es ist Zeit für das Land, nach vorne zu blicken», heiss es darin. «Der designierte Präsident Joe Biden und die designierte Vizepräsidentin Kamala Harris haben die Stimmen der Wahlmänner gewonnen und die Gerichte haben Einwürfe gegen den Wahlvorgang abgelehnt.»

Deshalb müsse die Parlamentskammer am heutigen 6. Januar das Wahlresultat bestätigen, so die Forderung.

Republikanische Drohungen

Deutlich länger als der Text ist dabei der Anhang mit den Unterzeichnenden. Fast 200 Schwergewichte der Wirtschaft haben den Brief unterschrieben. Darunter finden sich als Exponenten der Finanzindustrie Larry Fink, der CEO des weltgrössten Vermögensverwalters Blackrock, David Solomon, Chef der mächtigen US-Investmentbank Goldman Sachs – und nicht zuletzt Philip Ryan, Präsident von Swiss Re Americas, der örtlichen Tochterfirma des grössten Schweizer Rückversicherers.

Damit hat sich das «Corporate America» definitiv vom amtierenden Präsidenten Donald Trump ab- und Biden zugewandt. Trump will noch immer nach Kräften für seinen vermeintlichen Sieg kämpfen, republikanische Politiker wie Senator Ted Cruz drohten damit, das Wahlresultat einiger Bundesstaaten abzulehnen, wenn der Kongress das Ergebnis nicht durch eine unabhängige Kommission prüfen lasse. Derweil entscheidet sich im Bundesstaat Georgia, ob die Demokraten auch im Senat die Mehrheit gewinnen und die «blaue Welle» rollen kann.

Bangen um die Börsen

Historischen Messungen zufolge haben die Börsen während republikanischer Präsidentschaften besser rentiert. Der Finanzbranche zumindest dürfe nun aber daran gelegen sein, dass die Unsicherheit über den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen endlich ausgeräumt wird. Dies dürfte die Kurse nochmals deutlich nach oben treiben und damit für gute Handelseinnahmen sorgen, wie bereits in den letzten Tagen zu beobachten war.

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