Allmählich kommt Bewegung auf in der Branche der unabhängigen Vermögensverwalter. Ein Zusammenschluss in Lugano hat Auswirkungen bis nach Zürich, wie Recherchen von finewsticino.ch zeigen.

Die unabhängigen Vermögensverwalter Zest und LFG Holding, beide in Lugano ansässig, schliessen sich zusammen, wie Recherchen von finewsticino.ch zeigen. Dadurch entsteht eine Gruppe, die mit rund 50 Mitarbeitenden etwa 700 Kundinnen und Kunden mit Vermögen von ungefähr 2,5 Milliarden Franken verwalten werden. Ein Sprecher für die beiden Unternehmen bestätigte diese Informationen.

Die neue Gruppe wird aus drei Unternehmen bestehen; Zest in Lugano mit rund 30 Mitarbeitenden, sowie LFG mit ihren Standorten in Lugano und Zürich, wo insgesamt rund 20 Personen beschäftigt sind. Gemäss eigenen Angaben wird das neue Unternehmen zu den grössten Vermögensverwaltern in der Schweiz zählen.

Höchste internationale Standards

PARTNERS MAX BORGHESI copy

(Partner der neuen Gruppe und Massimo Borghesi, Dritter von rechts)

Die Fonds der Marke Zest sollen ihren Markennamen behalten und weiterhin über die bisherigen Kanäle vertrieben werden. Das Vorhaben wurde bereits von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) und der Aufsicht über die Treuhänder genehmigt, wie weiter zu erfahren war.

«Die Branche braucht einen Konsolidierungsprozess, um den immer strengeren regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden, und um auch in Zukunft einen Kundenservice zu bieten, der den höchsten internationalen Standards entspricht», sagte Massimo Borghesi, CEO der 2009 gegründeten LFG Holding, gegenüber finewsticino.ch.

Neue Talente willkommen

«Wir wollen eine Drehscheibe schaffen, die sich durch die vorhandenen Talente auszeichnet und neue Talente willkommen heisst, sowohl in der Beratung als auch im Bereich der Vermögensverwaltung; das alles in einer effizienten Struktur, die ihr Compliance-Profil zu einem Erfolgsfaktor macht, erklärte Broghesi weiter.

«Die kritische Mindestschwelle an verwalteten Vermögenswerten, die ein gesundes und nachhaltiges Wachstum gewährleisten kann, steigt beträchtlich. Und die immer knapper werdenden Fristen haben uns dazu veranlasst, eine Realität zu schaffen, die rentabel sein kann und andere Marktteilnehmer, die dieselbe strategische Vision haben, unterstützt», ergänzte Enrico Guagni, CEO von der Firma Zest, die 2012 gegründet wurde.

Bessere Compliance und Risikokontrolle

«Darüber hinaus ermöglicht uns diese Transaktion, verstärkt in technologische Innovationen zu investieren und das Niveau der Compliance und der Risikokontrolle unserer Produkte weiter zu erhöhen», betonte Guagni.

«Bisher war die Konsolidierung unter den unabhängigen Vermögensverwaltern begrenzt, teilweise aufgrund von Vorstellungen, die eine Analyse und eine strategische Vision für ein langfristiges Wachstum und die notwendige soziale Verantwortung ermöglichten, eingeschränkt haben. LFG und Zest wollen zu den ersten gehören, die ihre Aktivitäten unter einen Hut bringen», so Borghesi weiter.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.47%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.75%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.14%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.01%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.62%
pixel