Während die Fintech-Startups wie Klarna oder Afterpay mit den steigenden Zinsen kämpfen und das Vertrauen der Anleger schwindet, entdecken zunehmend etablierte Banken und Kreditkartenfirmen das Thema Buy-Now-Pay-Later für sich. Besonders ausgeprägt ist das derzeit in Grossbritannien.

Die als Disruptoren angetretenen Firmen wie Klarna, Affirm oder Afterpay hatten in den vergangenen Monaten einen schweren Stand. Die Finanzierung wird kostspieliger und die Investoren haben das Vertrauen in die weiteren Wachstumsaussichten verloren. In Grossbritannien, einem der wichtigen Märkte für Buy-Now-Pay-Later (BNPL), drängen nun die etablierten Geldhäuser mit entsprechenden Angeboten in den Markt, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig), berichtet.

Die britischen Retail-Banken NatWest, HSBC , Barclays und Virgin Money sowie die Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard haben vor kurzem neue Möglichkeiten eingeführt, die Kosten für Einkäufe auf mehrere Raten zu verteilen.

«Obwohl die Banken erst am Anfang stehen, sind sie gut positioniert, um schnell zu wachsen», sagt Dilnisin Bayel, Managing Director bei Accenture. «Obwohl das Konzept der Ratenzahlung mehr als ein Jahrhundert alt ist, ist die Bereitstellung von BNPL in Echtzeit auf jeder Karte neu und bequem für die Nutzer. Die Banken haben die Möglichkeit, diesem Angebot ihren eigenen Stempel aufzudrücken.»

Wachsender Wettbewerb

Dieser wachsende Wettbewerb erhöhe den Druck auf die BNPL-Anbieter. Traditionelle Kreditanbieter verfügen in der Regel über mehr Finanzmittel und langjährige Beziehungen zu Millionen von Kunden. Das verschaffe ihnen einen Vorsprung im Kampf gegen die Newcomer.

Laut GlobalData erreichten die BNPL-Transaktionen im Jahr 2021 etwa 147 Milliarden Dollar und verdoppelten sich damit innerhalb eines Jahres auf etwa 2,7 Prozent der weltweiten Handelstransaktionen. Das Datenunternehmen geht davon aus, dass dieser Anteil bis 2026 auf etwa 7,1 Prozent des weltweiten Handels steigen kann.

In Grossbritannien sind neue Regeln bei der Kreditvergabe geplant. Dann müssten die Kreditgeber prüfen, ob die Kredite für die Verbraucher erschwinglich sind, und sicherstellen, dass die Werbung nicht irreführend ist. Die Anbieter werden auch eine Genehmigung der Financial Conduct Authority benötigen. An diese Art der Regulierung seien die etablierten Institute gewöhnt. Für die Newcomer sei das jedoch Neuland.

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