Wird der Kryptomarkt durchgeschüttelt wie dieser Tage, fällt immer auch ein Blick auf den Stablecoin-Herausgeber Tether. FTX-Chef Sam Bankman-Fried hat beim umstrittenen Krpyto-Riesen offenbar um Hilfe angeklopft.

Die von der Insolvenz bedrohte Kryptowährungsbörse FTX hält weiter Ausschau nach Rettern. Als potzenzieller rettender Engel wird dieser Tage immer wieder Tether ins Spiel gebracht, der Emittent des weltgrössten Stablecoins USDT. Doch der Krypto-Partner der Stadt Lugano wird der vom Untergang bedrohten FTX nicht zur Hilfe eilen.

So bestätigte Chief Technology Officer Paolo Ardoino, dass Tether «keine Pläne hat, in FTX/Alameda zu investieren oder dem Unternehmen Geld zu leihen». Ardoinos Kommentare folgten auf Medienberichte, wonach FTX-CEO Sam Bankman-Fried sich an mehrere Unternehmen gewandt habe, um Kapital für die Rettung seiner Börse zu erhalten.

Auf der Suche nach Hilfe

So soll Bankman-Fried unter anderem Tether, die Kryptobörse OKX und die Risikokapitalfirma Sequoia Capital angegangen sein, wobei er Berichten zufolge bei jedem dieser Unternehmen um 1 Milliarde Dollar oder mehr Hilfeleistung angefragt habe, um FTX bei den Liquiditätsprobleme zu helfen. Zuvor hatte Ardoino schon in einem Blogpost versichert, dass Tether kein Engagement bei Alameda oder FTX habe.

Am Donnerstag veröffentlichte der Stablecoin-Emittent auch seine jüngste vierteljährliche Bescheinigung zu den Reserven und betonte dabei die «extrem liquide» Natur seiner Vermögenswerte. 82 Prozent der Reserven von Tether wurden per 30. September 2022 in Form von Bargeld, Bargeldäquivalenten und anderen kurzfristigen Einlagen gehalten.

Versprechen eingelöst

Das Engagement in Commercial Paper ist auf nurmehr 0,07 Prozent Bestände gesunken, wie Tether mitteilte. Commercial Paper sind ungesicherte, kurzfristige Schulden, die von einem Unternehmen ausgegeben werden. Diese Papiere weisen ein höheres Risikoprofil auf als Schatzwechsel, zudem sind sie auch weniger liquid.

Der Stablecoin-Herausgeber ist schon seit langem in eine Kontroverse über den Status seiner Reserven verwickelt, die zur Deckung des Angebots am Stablecoin USDT verwendet werden. Tether hatte vor einiger Zeit angekündigt, die Bestände an Commercial Paper zu reduzieren. Die Positionen in risikoreicheren Vermögenswerten wie Commercial Paper hat das Unternehmen im laufenden Jahr nun vollständig zurückgefahren. Der Schritt hilft Tether, seine Glaubwürdigkeit zu verbessern.

Im Zuge der FTX-Krise fiel der Stablecoin USDT am 10. November kurzzeitig unter die Marke von 1 Dollar. Seither hat er aber wieder die Dollarbindung erreicht. Ardoino zufolge hatte Tether innert 24 Stunden USDT-Rücknahmen von etwa 700 Millionen Dollar verarbeitet.

 

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