Das zentralamerikanische Land El Salvador und die Tessiner Stadt Lugano gehen eine Partnerschaft ein, um die Akzeptanz von Kryptowährungen in Europa zu fördern. In der Südschweiz soll auch ein «Bitcoin-Büro» entstehen.

Als erstes Land der Welt hat El Salvador den Bitcoin im vergangenen Jahr zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt, während der salvadorianische Präsident Nayib Bukele zu den grössten Bitcoin-Enthusiasten zählt.

Jetzt will das zentralamerikanische Land gar ein «Bitcoin-Büro» in Lugano eröffnen, um die Akzeptanz der Kryptowährung in Europa zu fördern. Denn El Salvador und Lugano haben eine Absichtserklärung zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit unterzeichnet, um die Verbreitung von Bitcoin zu fördern.

Die Partnerschaft werde «Initiativen zur Förderung der Akzeptanz von Bitcoin und anderen Kryptowährungen in ihren jeweiligen Regionen» unterstützen sowie «den Austausch von Studenten und Talenten zwischen El Salvador und Lugano fördern», heisst es in einem Blogbeitrag des Stablecoin-Emittenten Tether von Freitag.

Krypto-Hub in Europa

Im Rahmen des Programms «Plan B» spannen Lugano und Tether als Herausgeber des weltweit grössten Stablecoin USDT zusammen, um die Tessiner Stadt zu einem europäischen Krypto-Hub zu entwickeln. Die beiden Partner hatten die Plan-B-Initiative im vergangenen März angekündigt, wie finews.ch schon früher berichtete.

Anfang Oktober erst gaben Tether und Lugano eine Zusammenarbeit mit GoCrypto bekannt, um Bitcoin-, Tether- und LVGA-Zahlungen offiziell in der Stadt Lugano einzuführen. Seither sind Kryptozahlungen bei fast einem Dutzend Händler in der ganzen Stadt verfügbar, darunter McDonalds, Kunstgalerien und mehr.

Bislang ein Debakel

Mehr als ein Jahr nachdem El Salvador mit der Einführung des Bitcoin als gesetztliches Zahlungsmittel Geschichte geschrieben hat, häuft sich die Kritik daran. Denn die Zwischenbilanz fällt bislang äusserst ernüchternd aus. Seit der Ankündigung im Juni 2021 hat sich der Bitcoin-Kurs gut halbiert.

Exakt 107 Millionen Dollar später zahlt sich die Investition des Präsidenten bislang nicht aus: Er hat mit den Bitcoin-Käufen auf dem Papier fast 58 Millionen Dollar verloren, wie Daten der Website Nayib Tracker zeigen. Das trägt unter anderem dazu bei, dass El Salvador Schwierigkeiten hat, seine Auslandschulden zu bedienen. 

Sehr geringe Akzeptanz

Medienberichten zufolge ist auch die Akzeptanz des Bitcoin als Landeswährung in der Bevölkerung weiterhin sehr gering. Laut einer Umfrage der University of Central America (UCA) gaben 75,6 Prozent der Befragten an, dass sie die Kryptowährung im Jahr 2022 noch nie verwendet haben, und 77 Prozent halten die Einführung des Bitcoins als gesetzliches Zahlungsmittel neben dem Dollar vor 14 Monaten für einen Fehlschlag.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.55%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.9%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.99%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.02%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
pixel