Zwei Tage vor Ablauf der Frist für das Liontrust-Tauschangebot hat GAM auf das jüngste Konterangebot aktivistischer Investoren reagiert – der Kredit reiche niemals aus, warnt das Fondshaus.
Die von der Aktionärsgruppe NewGAMe, beziehungsweise von Rock Investments, vorgeschlagene kurzfristige Überbrückungs-Finanzierung reiche bei weitem nicht aus, schreibt GAM in einer Antwort auf den jüngsten Vorstoss der aktivistischen Aktionäre aus der vergangenen Woche.
«Unserer Einschätzung nach reicht die vorgeschlagene Wandelanleihe nicht aus, um den Fortbestand von GAM zu sichern», heisst es in einer Mitteilung vom Montag. Dabei folgt eine Aufstellung des zu erwartenden Finanzbedarfs für die bei GAM geplante Restrukturierung.
Mehr als 100 Millionen Franken nötig
Dabei wird etwa auf den operativen Halbjahresverlust vor Steuern in Höhe von 23,5 Millionen Franken verwiesen, oder die Verpflichtungen gegenüber dem Pensionsplan in Grossbritannien von 10 Millionen Franken pro Jahr. Zudem werden die Kosten für die Restrukturierung auf rund 50 Millionen Franken veranschlagt. Diese Zahlen würden auf einer eingehenden finanziellen Bewertung beruhen, die nach einer umfassenden Open-Book-Due-Diligence-Prüfung über einen Zeitraum von neun Monaten durchgeführt wurde, hiesst es.
Die Höhe der Kapitalzufuhr, die in der unmittelbaren Zukunft erforderlich sei, übersteige 100 Millionen Franken, heisst es weiter.
Am vergangenen Freitag hatten Newgame über Rock Investment oder deren Muttergesellschaft NJJ und eine Brückenfinanzierung von rund 20 Millionen Franken in Aussicht gestellt, falls das Übernahmeangebot von Liontrust scheitern sollte.
Einzige realistische Option?
GAM warnt die Aktionäre nun davor, dass eine solche Finanzierung entweder zu einer erheblichen Verwässerung führen würde, oder es zu einer erheblichen Verschuldung des Unternehmens kommen könnte. Einmal mehr wird auf die Synergien verwiesen, die durch ein Zusammengehen mit Liontrust realisiert werden könnten.
Der GAM-Verwaltungsrat empfiehlt den Aktionären weiterhin und «nachdrücklich», das Liontrust-Angebot anzunehmen. Das Tauschangebot läuft noch bis kommenden Mittwoch um 16 Uhr. Das Zwischenergebnis soll voraussichtlich am Donnerstag, dem 24. August, veröffentlicht werden.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.55%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.91%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.27.97%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.03%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.54%
