Die Nationalbank hängt an den prestigeträchtigen Banknoten und Münzen fest. Doch Bargeld verursacht der Schweizer Gesellschaft von allen Zahlungsmitteln die höchsten Kosten.

Nicht nur der Ewerb von Gütern und Dienstleistungen, sondern das Bezahlen selber kostet: Dies legt eine neue Studie offen, welche die Universität St.Gallen (HSG) am Donnerstag veröffentlicht hat.

Als besonders aufwändig erweist sich dabei aus volkswirtschaftlicher Sicht «Cash». Sofern die zugrunde liegende Zahlungsinfrastruktur bereits vorhanden ist, zeigt sich Bargeld gemäss der Untersuchung unabhängig des Transaktionswerts als das teuerste Zahlungsmittel, gefolgt von der Kredit- und Debitkarte, hält die Untersuchung fest.

Kartentransaktion kosten einen Bruchteil

So kostet etwa eine Bargeldzahlung in der Höhe von 20 Franken die Gesellschaft 2.10 Franken, während Kredit- und Debitkartenzahlungen Kosten im Umfang von 0.80 und 0.50 Franken verursachen, schreiben die Finanzwissenschafter der HSG.

Die Studie basiert laut den Autoren auf einer umfangreichen Datengrundlage; diese sei durch Umfragen bei Finanzinstituten, Infrastrukturanbietern und Händlern in der Schweiz erhoben worden. Ergänzend seien erstmalig Zeitmessungen von Zahlungen an Schweizer Verkaufspunkten durchgeführt.

Banken und Handel bezahlen

Die Forscher habend dabei zwischen Privat- und Ressourcenkosten von Zahlungsmitteln unterscheiden. Die Privatkosten repräsentieren die Gesamtkosten, die etwa Händler, Finanzinstitute oder Konsumentinnen und Konsumenten tragen. Die Ressourcenkosten hingegen reflektieren Aufwände in Form von internen Prozessen; sie umfassen unter anderem Zeitkosten für das Bezahlen, das Abheben und Zählen von Bargeld sowie Kapital- und Technologiekosten.

Diese Kosten sind sehr ungleich auf die diversen Akteure verteilt. Der Handel trägt mit 0,6 Prozent des BIP aufgrund der Transaktionsgebühren den grössten Anteil der privaten Kosten. Dies, während der Finanzsektor mit 0,53 Prozent des BIP den grössten Anteil der Ressourcenkosten schultert. Dahinter folgen die Konsumenten mit Kosten in Höhe von 0,35 Prozent (Privatkosten) und 0,1 Prozent (Ressourcenkosten).

Die Kosten für die Schweizerische Nationalbank (SNB) hingegen sind mit rund 0,03 Prozent des BIP minimal, heisst es weiter.

Dem strukturellen Wandel zum Trotz

Das lässt aufmerken. Denn die Schweizer Währungshüter haben sich in den vergangenen Jahren trotz des starken Wandels Richtung elektronisches Bezahlen als eingefleischte Bargeld-Fans erwiesen und wiederholt neue Notenbankserien in den Umflauf geschickt.

Dies trotz der strukturellen Veränderungen im Zahlungsverkehr, den erhöhten Geldwäscherei-Risiken bei gewissen Notenserien sowie aus den Ruder laufenden Budgets beim Sicherheitsdruck.

An Bargeld, so macht es den Anschein, hält die SNB durch Dick und Dünn fest. Diese Haltung kostet die Nationalbank im Vergleich zu anderen Teilnehmern im Zahlungsverkehr erst noch am wenigsten.

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