Jetzt ist es amtlich: die Bonuszahlungen an der Wall Street sind 2021 um durchschnittlich 20 Prozent gestiegen, wie die Stadt New York nun vorrechnet. Doch für 2022 sind die Steuerbeamten wenig optimistisch.

Wall-Street-Firmen haben für 2021 rekordhohe Boni ausgeschüttet. Angestellte in der New Yorker Wertpapier-Branche erhielten im Durchschnitt 257’500 Dollar – und damit 20 Prozent mehr im Vorjahr. Dies geht aus Schätzungen hervor, die das Büro des Rechnungsprüfers des US-Bundesstaats New York veröffentlicht hat.

Der Gesamtbonuspool 2021 für die Beschäftigten der New Yorker Wertschriftenbranche stieg derweil um 21 Prozent auf 45 Milliarden Dollar.  Im Jahr 2020 hatte er bereits einen Zuwachs von 25 Prozent auf 37,1 Milliarden Dollar gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Angesichts der pandemiebedingten Rezession ist dies «ein historisch einmaliger Anstieg», wie New Yorks oberster Rechnungsprüfer Thomas P. DiNapoli in der Mitteilung zitiert wird.

Deutlich über der Schätzung

DiNapolis Büro veröffentlicht jährlich eine Schätzung der Boni, die während der traditionellen Bonussaison von Dezember bis März an die in New York City tätigen Mitarbeiter der Wertpapierbranche gezahlt werden. Boni, die von Firmen an ihre Mitarbeiter ausserhalb der Metropole gezahlt werden, ob an inländischen oder internationalen Standorten, sind nicht enthalten. Die Schätzung umfasst keine Aktienoptionen oder andere Formen der aufgeschobenen Vergütung.

Für die Stadt New York sind die üppigen Boni gute Nachrichten. «Sie dürften dazu beitragen, dass die Stadt ihre erwarteten Einnahmen aus der Einkommensteuer übertrifft», sagte DiNapoli weiter. Die jüngste Wachstumsprognose der Stadt war von einer Zunahme um 15,7 Prozent ausgegangen.

Tatsächlich haben die Sondervergütungen sich im Ergebnis der Wall-Street-Häuser massiv niedergeschlagen: Für die Banken war diese Bonus-Saison beinahe ruinös, wie auch finews.ch berichtete. Dies hat etwa bei Goldman Sachs bereits dazu geführt, dass die Investoren murren und der Aktienkurs unter Druck geraten ist.

Wichtiger Steuerzahler

Die Wertpapierbranche macht rund ein Fünftel der Löhne im privaten Sektor von New York City aus, obwohl sie nur 5 Prozent der Beschäftigten im Privatsektor stellt. DiNapoli schätzt, dass 1 von 9 Arbeitsplätzen in der Stadt entweder direkt oder indirekt mit der Wertpapierindustrie verbunden ist.

Wie wichtig dieser Industriezweig als Einnahmequelle ist, zeigen DiNapolis weitere Schätzungen: Die Wertpapierbranche machte im Finanzjahr 2021 rund 18 Prozent (14,9 Milliarden Dollar) der Steuereinnahmen des Bundestaates New York und 7 Prozent (4,7 Milliarden Dollar) der Steuereinnahmen der Stadt aus.

Rückgang erwartet

Allerdings erwartet DiNapoli, dass die Bonuszahlungen im Jahr 2022 wahrscheinlich tiefer aussfallen werden. Dafür sei eine Reihe von Faktoren verantwortlich, darunter die Inflation und die wirtschaftlichen Auswirkungen der russischen Invasion in der Ukraine.

 

 

 

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