Der ehemalige Finma-Chef steigt beim Rückversicherer als Group Chief Risk Officer ein.

Es war schon bei seinem Rücktritt Mitte Januar absehbar: Patrick Raaflaub hatte offenbar eine Stelle in der Privatwirtschaft in Aussicht. Jetzt wird klar, welche: Der Verwaltungsrat von Swiss Re hat den ehemaligen CEO der Finanzmarktaufsicht Finma um Mitglied der Geschäftsleitung und zum neuen Group Chief Risk Officer (CRO) ernannt.

Raaflaub tritt das Amt Anfang September an. Er habe «entscheidend dazu beigetragen, dass die Finma inmitten der grössten Finanzkrise seit den 1930er-Jahren zu einer wirkungsvollen Aufsichtsbehörde wurde», kommentiert Swiss-Re-Präsident Walter Kielholz: «Er kennt Swiss Re von seiner vorhergehenden Tätigkeit bei uns sehr gut. Aufgrund seiner zusätzlichen Erfahrungen im öffentlichen Dienst ist er bestens qualifiziert, Swiss Re durch die vor uns liegenden Herausforderungen in Risiko- und Regulierungsangelegenheiten zu führen.»

Patrick Raaflaub, Jahrgang 1965, war vor seiner Finma-Zeit bereits für Swiss Re tätig gewesen, unter anderem als Chief Financial Officer von Swiss Re Italia, als Regional Chief Financial Officer Europe and Asia und zuletzt als Head of Group Capital Management. Er begann 1994 für Swiss Re zu arbeiten, nachdem er an der Universität St. Gallen promoviert hatte. 2009 wechselte er dann zur damals neu errichteten Finma.

Im August ist ausgekühlt

Raaflaubs Rücktritt als Finma-Direktor hatte im Januar viele überrascht. Der Angamg sei «auf eigenen Wunsch» erfolgt, meldete die Finma damals. Ein Sprecher erklärte den Schritt mit «persönlichen Gründen», auch sei noch nicht bekannt, wohin Raaflaub als nächstes gehen werde.

Der ehemalige Finma-Direktor unterliegt einer «Cooling-off Period» von 6 Monaten, in der er auf Aufgaben mit engen Überschneidungen zur Finma-Funktion verzichten muss. Ein Amtsantritt in einer führenden Finanz- oder Regulierungsstelle wäre also ab Anfang August denkbar.

Laut vertrauten Personen hatte der ehemalige Swiss-Re-Manager, der im Alter von 43 Jahren Direktor wurde, nie einen Hehl daraus gemacht, dass er sich in seiner Karriere auch weitere Schritte ausserhalb der Finma vorstellen könne.

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