Swiss Re: Andreas Berger kommt seinem Ziel näher

Der Rückversicherer hat mit seiner Disziplin im Unterwriting ein gutes Halbjahresergebnis vorgelegt. Bei der Erneuerungsrunde wies die Gruppe bessere Werte auf als zuvor bei Wettbewerbern gesehen. Sollte sich die Entwicklung auch in der zweiten Jahreshälfte fortschreiben, könnte dabei auch für die Aktionäre etwas herausspringen. Der Aktienkurs dreht nach Anfangsgewinnen ins Minus.

Die besseren Schaden/Kostenquoten im Geschäft der Schaden- und Unfallversicherung (P&C, Property and Casualty) und im Segment Corporate haben bei der Gewinnverbesserung im ersten Halbjahr geholfen.

Im Bereich Leben und Gesundheit (L&H, Life and Health) habe der robuste Beitrag des umfangreichen Bestandsgeschäfts geholfen, gestützt durch stabile Kapitalerträge. Zuden seien die Margen im Neugeschäft solide, hiess es an einem Mediencall zum Semesterergebnis am Donnerstag.

Return on Investments leicht verbessert

«Zudem haben die Investments einen signifikanten Beitrag zum Ergebnis beigesteuert», betonte CEO Andreas Berger, der den Chefposten vor rund einem Jahr übernommen hatte. Bei einer durchschnittlichen Investitionssumme von 105,3 Milliarden Dollar belief sich der Return (ROI) auf 4,1 Prozent. Das wiederkehrende Einkommen stieg zum Vorjahreszeitraum um rund 100 Millionen auf 1,97 Milliarden Dollar. Per Ende Juni hatten die Investments einen Wert von 108,9 Milliarden Dollar, davon 91,9 Milliarden in Anleihen.

Berger bezeichnete das Geschäftsumfeld als widerstandsfähig. Die US-Zollpolitik habe keinen direkten Einfluss auf das Geschäft. Man schaue aber genau auf die indirekten Einflüsse, etwa Preissteigerungen, die sich auf die Schadenshöhen auswirken könnten.

Portefeuille-Qualität entspricht Zielen

In der Erneuerungsrunde per Mitte Jahr habe man eine Portefeuille-Qualität erreicht, die den Finanzzielen der Gruppe für 2025 entspricht. Dabei wurden Preiserhöhungen von 2,3 Prozent erreicht.

Berger bestätigt die Jahresziele. Man schau aber auf die allgemeinen geopolitischen und makroökonomischen Unsicherheiten. Swiss Re werde sich weiterhin auf diszipliniertes
Underwriting und Kosteneffizienz fokussieren.

Bei den Analysten finden die besser als erwarteten Gewinnzahlen Anklang. Das Unternehmen habe gute Zahlen geliefert und sei auf Kurs die eigenen Jahresziele zu übertreffen, hiess es etwa bei Vontobel. Einige Experten sehen damit eine höhere Wahrscheinlichkeit für ein Aktienrückkaufprogramm im kommenden Jahr.

Aktienkurs dreht ins Minus

Der Aktienkurs reagierte zunächst auch positiv und legte im Hoch am Vormittag zeitweise um bis zu 3,1 Prozent auf 155.30 Franken zu, begann dann aber nachzugeben. Aktuell (13.25 Uhr) notieren die Swiss-Re-Aktien auf 148,00 Franken, ein Minus von 1,8 Prozent.

Seit Jahresbeginn haben die Valoren damit immer noch um rund 13 Prozent an Wert gewonnen.