Insurtechs haben im zweiten Quartal wieder mehr Investitionsgelder angelockt. Die Investitionen liegen aber weit unter den Rekordwerten des Vorjahres.

Die weltweiten Investitionen in den Insurtech-Sektor haben sich im zweiten Quartal leicht erholt. Gegenüber den ersten drei Monaten 2022 sind sie um 8,3 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar gestiegen. Sie liegen aber immer noch mehr als 50 Prozent unter den Rekordwerten des zweiten Jahresviertels 2021.

Ein Anstieg der durchschnittlichen Transaktionsgrösse überdeckte dabei einen Rückgang der Gesamtzahl der Transaktionen, wie der britische Rückversicherer Gallagher Re in seinem vierteljährlichen «Global Insurtech Report» konstatiert.

Weniger, aber grössere Deals

Während sich die Anzahl Transaktionen um 8 Prozent auf 132 Insurtech-Deals zurückbildete, stieg die durchschnittliche Transaktionsgrösse im zweiten Jahresviertel gegenüber dem ersten um mehr als 18 Prozent auf 22,1 Millionen Dollar. Die tiefere Anzahl Transaktionen umfasst sechs Mega-Runden, darunter vier in den USA, die insgesamt 948 Millionen Dollar einbrachten.

Im zweiten Quartal wurden im Bereich Leben und Gesundheit (L&H) 40 Investitionen in Höhe von 918 Millionen Dollar getätigt. Das entspricht einem Anstieg von 12,4 Prozent. Das Segment Sach- und Unfallversicherung (P&C) verzeichnete 92 Insurtech-Deals im Gesamtwert von 1,49 Milliarden Dollar. Der P&C-Deal-Flow bildete sich zwar um 13,2 Prozent zurück, aber die Gesamtinvestitionen stiegen um 5,9 Prozent gegenüber den ersten drei Monaten.

Europa im Fokus

Die vierteljährliche Studie konzentriert sich jeweils auf bestimmte Regionen. In der August-Ausgabe steht die Region Europa, Naher Osten und Afrika (Emea) im Fokus. Den Studienautoren zufolge ist die Insurtech-Szene dort in den letzten zehn Jahren «regelrecht explodiert»: In 41 Ländern der Region gibt es mittlerweile finanzierte Insurtechs.

Bis Ende Juni 2022 machten die 701 in Emea-Märkten abgeschlossenen Deals rund 28 Prozent aller jemals abgeschlossenen Transaktionen aus. Sie hatten einen Gesamtwert von 8,5 Milliarden Dollar. Allerdings wurde in dem Raum in vergangenen Quartal nur eine der sechs Mega-Runden abgeschlossen.

Applaus für Alan

Im «Deal of the Quarter» hebt die Studie Alan besonders hervor, einen in Paris ansässigen digitalen Krankenversicherer. Mit einer Series-E-Runde (in der Regel 10 biss 100 Millionen Euro) von nicht wengiger als 183 Millionen Euro im Mai stieg die Gesamtbewertung der Gesellschaft auf 2,7 Milliarden Euro. Alan entwickelt und zeichnet Versicherungsprodukte über seine abonnementbasierte Software.

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