Grenzmärkte werden oft unterschätzt. Meist verrät erst der zweite Blick, dass sich langfristig Alpha erschliessen lässt, das ein Grossteil der Investoren in globalen oder Schwellenländern bislang nicht genutzt hat.

Von Oliver Bell, Portfolio Manager T. Rowe Price Frontier Markets Equity Strategy

Als wir vor fünf Jahren unsere Aktienstrategie für Frontier Markets lancierten, stellten wir alsbald fest, dass dieses Universum eine auffällige Ähnlichkeit mit den Schwellenländern der späten 1990er-Jahre besass. Obwohl die Grenzmärkte im Zuge der Liberalisierung der Volkswirtschaften und Kapitalmärkte enorme wirtschaftliche Fortschritte machten, bleibe sie bis heute gleichermassen unterrepräsentiert wie unterkapitalisiert.

Noch spiegeln sich die Wachstumschancen nicht in der aktuellen Börsenkapitalisierung wider. Wir gehen davon aus, dass sich dies ändern wird. Darüber hinaus weisen die Frontier Markets nach wie vor eine geringe Korrelation sowohl mit den Schwellen- als auch mit den Industrieländern auf.

Aktives Management hat sich als wesentliches Erfolgskriterium für dieses Universum erwiesen. Im Folgenden stellen wir die sechs Märkte vor, die für die Generierung von Alpha seit Beginn unserer Strategie am stärksten waren.

  • Vietnam

Wir haben in Vietnam mehr Alpha generiert als in jedem anderen Markt. Für dieses Jahr rechnen Experten mit 6,5 Prozent Wirtschaftswachstum (BIP). Das ist der höchste Wert der Welt. Das Land entwickelt sich immer mehr zu einem Hotspot für multinationale Unternehmen. Vielversprechend erscheinen vor allem die Bereiche Banken, IT, Konsumgüter und Immobilien.

  • Argentinien

Trotz einiger Turbulenzen war die Aktienauswahl in Argentinien ein Lichtblick. Bedingt durch die Präsidenschaftswahlen im Oktober dürften die Märkte in Zukunft aber volatil bleiben, da befürchtet werden muss, dass eine populistische Politik Überhand nimmt. Argentinien wurde kürzlich wieder in den ‹MSCI Emerging Markets Index› aufgenommen. Doch der Übergang wird möglicherweise nicht reibungslos verlaufen.

  • Nigeria

Nach der zweijährigen Rezession waren unter anderem die Ölpreis-Stabilität sowie die Verbraucherdaten die wichtigsten Impulsgeber für die Rückkehr des Landes auf den Wachstumspfad. Wir haben den Markt in den vergangenen fünf Jahren meist untergewichtet, was sich positiv ausgewirkt hat. Auch wenn das gesamtwirtschaftliche Umfeld heute besser aussieht, bleiben Unsicherheiten bestehen. Wir haben unsere Positionsgrössen heruntergefahren.

  • Bangladesch

Bangladesch ist ein Land, das sich in einem tiefgreifenden Umbruch befindet. In den vergangenen zehn Jahren hat sich das Pro-Kopf-BIP auf mehr als 1'500 Dollar fast verdoppelt und die ausländischen Direktinvestitionen haben sich verdreifacht. Ferner stieg die Alphabetisierungsquote bei Erwachsenen von 47 Prozent auf 73 Prozent, und die Stromerzeugung verdreifachte sich und erreicht nun 90 Prozent der Bevölkerung.

  • Saudi-Arabien

Wir sind seit einiger Zeit optimistisch in Bezug auf saudi-arabische Aktien, was vor allem auf die fortgesetzten Reformen und den ehrgeizigen Plan der Vision 2030 zurückzuführen ist. Mit Blick auf die Positionierung stachen Finanzinstitute heraus, die sich seit 2017 teils in einer stetigen Rally befinden.

  • Kuwait

Bis vor kurzem waren wir untergewichtet in Kuwait. Das hat sich Anfang dieses Jahres geändert. Wir sehen interessante Möglichkeiten bei Finanzinstituten im Bereich Islamic Banking sowie bei Fintechs. Unterdessen sind Infrastrukturprojekte im Gang und ein umfangreicher Staatshaushalt ebnet den Weg für erhebliche Ausgaben.


Risiken - Die folgenden Risiken sind für die Strategie von wesentlicher Bedeutung: China Interbank Bond Marktrisiko - Marktvolatilität und potenzielle Liquiditätsengpässe aufgrund des geringen Handelsvolumens bestimmter Schuldtitel im China Interbank Bond Market können dazu führen, dass die Preise bestimmter auf diesem Markt gehandelter Schuldtitel stark schwanken. Länder-Risiko (Russland und Ukraine) - In diesen Ländern sind die Risiken im Zusammenhang mit Verwahrung, Gegenparteien und Marktvolatilität höher als in den entwickelten Ländern. Kredit-Risiko - eine Anleihe oder ein Geldmarktpapier könnte an Wert verlieren, wenn sich die finanzielle Situation des Emittenten verschlechtert. Ausfall-Risiko - die Emittenten bestimmter Anleihen könnten nicht mehr in der Lage sein, Zahlungen für ihre Anleihen zu leisten. Derivate-Risiko - Derivate können zu Verlusten führen, die deutlich über den Kosten des Derivats liegen. Emerging Markets-Risiko - Emerging Markets sind weniger etabliert als entwickelte Märkte und beinhalten daher höhere Risiken. Frontier-Markt-Risiko - kleine Marktnationen, die sich in einem früheren Stadium der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung im Vergleich zu reiferen Schwellenländern befinden, haben in der Regel eine begrenzte Investitionsfähigkeit und Liquidität. Hochzinsanleihen-Risiko - eine von Standard & Poor's unter BBB- eingestufte Anleihe oder Schuldverschreibung oder ein gleichwertiges Rating, auch "below investment grade" genannt, unterliegt in der Regel höheren Renditen, aber auch höheren Risiken. Zins-Risiko - bei steigenden Zinsen sinken in der Regel die Anleihewerte. Dieses Risiko ist in der Regel umso grösser, je länger die Laufzeit einer Rentenanlage ist und desto höher ist die Bonität. Liquiditäts-Risiko - jedes Wertpapier könnte schwer zu bewerten oder zu einem gewünschten Zeitpunkt und Preis zu verkaufen sein. Sektorales Konzentrations-Risiko - die Wertentwicklung eines Fonds, der einen grossen Teil seines Vermögens in einem bestimmten Wirtschaftszweig (oder bei Rentenfonds in einem bestimmten Marktsegment) investiert, wird stärker von Ereignissen beeinflusst, die diesen Sektor oder dieses Segment des Rentenmarktes betreffen.

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