In einer Serie von finews.ch berichten verschiedene Fondsmanagerinnen und -manager aus ihrer Heimat- oder Lieblingsstadt und verraten dabei, was bei ihnen an Silvester Brauch ist. Diesmal geht die Reise an die US-Ostküste.

Von Matt Lawton, Portfolio-Manager Global Impact Credit Strategy bei T. Rowe Price

An Silvester ist es bei uns Tradition, eine Party mit engen Freunden zu veranstalten und dabei College-Football zu schauen sowie den Countdown bis zum Ball Drop um Mitternacht zu zählen.

Am Neujahrstag sehen wir uns die Rose-Bowl-Parade an, treffen uns mit der Grossfamilie und essen traditionelle Gerichte wie Erbsen mit schwarzen Augen, die im neuen Jahr Glück bringen sollen.

Erstaunlich robust

Matt Lawton T Rowe Price 555

Matt Lawton (Bild: T. Rowe Price)

Werden die Märkte ein glückliches Jahr haben? Allmählich hat sich die Kerninflation verlangsamt, und der Arbeitsmarkt hat sich in geordneter Weise entspannt, was der US-Notenbank (Federal Reserve, Fed) mehr Flexibilität bei der Geldpolitik gibt. Auch wenn wir wahrscheinlich kurz vor dem Höchststand der Zinssätze stehen, da die jüngsten Wachstumsdaten überraschend stark sind und der Markt mehr Zinssenkungen für 2024 einpreist als die Fed erwartet, haben die Renditen immer noch das Potenzial, in nächster Zeit zu steigen.

Die US-Wirtschaft ist angesichts der angespannten Finanzlage erstaunlich robust geblieben. Der Stress im regionalen Bankensektor hat nachgelassen, bleibt aber ein Risiko, das wir genau beobachten. Letztlich bleiben unsere Erwartungen bezüglich der Reise – wie auch das Ziel – unverändert, aber der Zeitpunkt wird weiter hinausgeschoben.

Wir sind weiterhin für eine steile Kurve positioniert, was unserer Meinung nach funktionieren könnte, wenn das Ende des Zinserhöhungs-Zyklus' zu niedrigeren kurzfristigen Zinsen führt, oder wenn eine weiche Landung höhere langfristige Zinsen zur Folge hat.

Europa unter Druck

In Europa scheinen die schwächere Wirtschaftstätigkeit und die sinkende Inflation die Europäische Zentralbank (EZB) davon überzeugt zu haben, dass die Geldpolitik nun ausreichend restriktiv ist. Die Zinssätze werden aber wahrscheinlich noch einige Zeit hoch bleiben, und die EZB könnte die quantitative Straffung beschleunigen. Doch insgesamt sehen wir von hier aus wenig Impulse für höhere europäische Zinsen.

An den Kreditmärkten wollen wir von den besten Wertpapier-Ideen unserer Analysten profitieren und gleichzeitig die Märkte auf allfällige Preisverwerfungen hin beobachten. Kurzfristig sind wir der Meinung, dass sich die Kreditmärkte weiterhin recht gut entwickeln könnten, obwohl wir das Potenzial für einen wirtschaftlichen Abschwung mit Vorsicht betrachten und bereit sind, mit einer grösseren Risikoaufstockung zu warten.

Attraktive Aktien im europäischen Bankensektor

Der Markt bietet nach wie vor attraktive Aktien, vor allem im Bankensektor und insbesondere in Europa, wo die Fundamentaldaten solide sind und wir uns an besonderen Gelegenheiten beteiligt haben. Ebenso finden wir weiterhin überzeugende Impact-Investitionen.

In Anbetracht der zunehmend zurückhaltenden Kommentare der US-Notenbank, der robusten Unternehmensgewinne und der positiven technischen Rahmenbedingungen bis zum Jahresende sind wir kurzfristig zu einer konstruktiveren Haltung übergegangen. Mittelfristig sind wir vorsichtiger, da das Wirtschaftswachstum und die Ertragsaussichten schwieriger erscheinen.

Komplexes Umfeld

Wir werden weiterhin auf unsere breite und tiefgehende globale Research-Plattform zurückgreifen, um das komplexe makroökonomische Umfeld zu analysieren, und uns gleichzeitig darauf konzentrieren, die Anlagemöglichkeiten mit dem grössten positiven Einfluss zu identifizieren.