Analystenstimmung hat Zoll-Dämpfer abgeschüttelt
Der «UBS CFA Society Switzerland Indikator» weist in der Dezember-Umfrage einen Wert von 6,2 Punkten aus. Das sei zwar ein Rückgang um 6 Punkte zum September gewesen, signalisiere aber weiterhin eine vorsichtig optimistische Stimmung der Analystinnen und Analysten bezüglich der wirtschaftlichen Bedingungen in den nächsten sechs Monaten, schreiben die Experten.
Die Einigung im Zollstreit mit den USA mache sich bemerkbar. Die Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage falle deutlich positiver aus. Während im November noch 2,4 Prozent der Befragten die Konjunktursituation als «gut» einstuften, sind es nun rund 20 Prozent.
(Grafik: CFA/UBS)
Im Dezember haben sich die Erwartungen hinsichtlich der Konjunkturentwicklung in der Eurozone und den USA aufgehellt. Nun rechnet eine Mehrheit in der Eurozone mit einer Verbesserung in den nächsten sechs Monaten. Für die US-Konjunktur bleibe der Ausblick zwar eingetrübt, sei aber deutlich weniger pessimistisch als noch im November.
Grosse Einigkeit herrscht bei der Einschätzung zum künftigen Frankenkurs. Keiner der befragten Analysten erwartet einen schwächeren Franken gegenüber dem Euro oder dem Dollar in den kommenden sechs Monaten. Das sei das erste Mal der Fall, seit die entsprechenden Fragen im Dezember 2007 eingeführt wurden, heisst es weiter.
Rund 47 Prozent der Analysten erwarten eine Aufwertung des Frankens gegenüber dem Euro und sogar knapp 70 Prozent gegenüber dem Dollar. Dies entspricht einem Anstieg von 5,3 beziehungsweise 8,6 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat.
Langfristige Wachstumsaussichten stabilisiert
Die Prognosen zur langfristigen Inflation und Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) in der Schweiz haben sich aufgehellt. Im September waren diese Werte noch vor dem Hintergrund des Stimmungseinbruchs nach der Ankündigung der US-Zölle pessimistisch ausgefallen.
Für die nächsten drei bis fünf Jahren wird mehrheitlich ein BIP-Wachstum von 1 bis 2 Prozent als das hierzulande wahrscheinlichste Szenario gesehen; die Punktprognose liegt bei 1,5 Prozent.
Die Risiken sind aber weiterhin nach unten gerichtet, heisst es weiter. Die Wahrscheinlichkeit eines Wachstums zwischen 0 und 1 Prozent liegt bei 39 Prozent, während die Wahrscheinlichkeit einer Beschleunigung auf über 2 Prozent lediglich 9 Prozent beträgt.
Abnehmende Wahrscheinlichkeit von negativen Inflationsraten
Die langfristigen Inflationserwartungen liegen seit gut zwei Jahren innerhalb des SNB-Zielbands von 0 bis 2 Prozent. Im Dezember betrug die Wahrscheinlichkeit, dass die Teuerung in drei bis fünf Jahren in diesem Bereich liegt, 72 Prozent und war damit nahezu unverändert im Vergleich zum September.
Die Risiken zeigen ein ausgeglicheneres Bild. Während im September einem Szenario mit negativen Inflationsraten noch eine Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent zugeordnet wurde, sank dieser Wert im Dezember auf 18 Prozent.

















