Von dieser äusserst seltenen Uhr haben genau drei Exemplare in Gelbgold mit einer Weltkarte aus Cloisonné-Emaille überlebt. Ein Exemplar befindet sich im Patek-Philippe-Museum in Genf, eines in einer Privatsammlung und eines wird demnächst versteigert.

Die vorliegende Gelbgold Ref. 605 HU ist ein hervorragendes und äusserst gut erhaltenes Beispiel für die Weltzeituhren mit Cloisonné-Emaille-Zifferblatt von Patek Philippe.

Diese Referenz war eine der ersten, die auf dem Weltzeitsystem von Louis Cottier beruhte – jede Uhr wurde unter Cottiers direkter Aufsicht entworfen und hergestellt. Heute gehören sie zu den schönsten uhrmacherischen Meisterwerken. 

Einzigartiges Zifferblatt

Das Stück wird am 24. Mai 2022 an einer Live-Auktion von Christie’s in Hongkong versteigert. Schätzungen gehen von einem Preis zwischen umgerechnet 600'000 Franken und 1,2 Millionen Franken.

Von 1939 bis 1964 produzierten Louis Cottier und die Firma Patek Philippe insgesamt 95 Exemplare, davon 68 Uhren in Gelbgold und 27 in Rotgold. Die Referenz 605 HU war mit einem Metallzifferblatt oder einem einzigartigen Cloisonné-Emaille-Zifferblatt erhältlich. Auf letzterem waren je nach Modell einzelne Kontinente, Halbkugeln oder sogar der gesamte Planet abgebildet, wie auf dem vorliegenden Exemplar.

Viele Nachahmer

Das von den berühmten Emaillierern Stern Frères meisterhaft gefertigte Zifferblatt dieser Uhr ist auf der Rückseite mit der Werknummer gestempelt, was bestätigt, dass es schon immer für diese spezielle Ref. 605 HU bestimmt war.

Der Mechanismus der Weltzeit oder Heures Universelles wurde 1931 von Louis Cottier (1894-1966) sogar erfunden. Die Technologie wurde von mehreren führenden Schweizer Uhrenherstellern übernommen, darunter Patek Philippe (Ref. 605, 1415 und 2523), Vacheron Constantin (Ref. 3372), Agassiz und Rolex (Ref. 4262).

Uhrwerk noch perfektioniert

Cottier perfektionierte das Uhrwerk 1953 durch die Möglichkeit, die Stadtscheibe über eine zweite Krone zu verstellen. Dies ermöglichte es Patek Philippe, 1958 ein System zu patentieren, mit dem der Stundenzeiger bewegt werden konnte, ohne den Lauf des Minutenzeigers zu beeinträchtigen.