Zum mit Spannung erwarteten Investorentag der Credit Suisse legt der CEO nochmals Hand an die Strategie: Tidjane Thiam adjustiert nicht nur das Sparprogramm, sondern auch diverse Gewinnziele.

Heute Mittwoch tritt CEO Tidjane Thiam in London vor die Investoren – und muss seine auf das Jahr 2018 zielende Strategie nochmals korrigieren. Dies, nachdem bereits Anfang Jahr bei der Credit Suisse (CS) wegen überraschenden Abschreibern im Investmentbanking eine Beschleunigung der Sparmassnahmen nötig geworden war.

Wie die CS nun mitteilte, braucht es weitere Adjustierungen – und die ziehen sich quer durchs Geschäft.

1 Milliarde Franken einsparen

Wie die Grossbank berichtete, soll die für 2018 angestrebte Kostenbasis von unter 18 Milliarden auf 17 Milliarden Franken angepasst werden. Dies war bereits im Vorfeld von Analysten erwartet worden. Das Netto-Sparziel wird im gleichen Zug von 3,2 Milliarden auf 4,2 Milliarden Franken erhöht, wie es weiter hiess.

Wie sich das auf die Stellen bei der Bank auswirken könnte, wurde am Donnerstag nicht ersichtlich. 

Noch bedeutender ist, dass die zweitgrösste Schweizer Bank angesichts des schwierigen Umfelds bei den Gewinnzielen über die Bücher muss.

  • In der Division International Wealth Management wird das Vorsteugergewinn-Ziel bei 1,8 Milliarden Franken festgesetzt. Anlässlich der Strategienanpassung vom Oktober 2015 strebte Thiam noch 2,1 Milliarden Franken an.
  • In der wichtigen Wachstums-Region Asien-Pazifik wird das Vorsteuergewinn-Ziel auf 1,6 Milliarden Franken (2,1 Milliarden Franken) gesenkt. Belassen wird das Gewinnziel für die dortige Vermögensverwaltung von 0,7 Milliarden Franken.
  • In der gebeutelten Handelsgeschäft Global Markets wird eine Rendite von 10 bis 15 Prozent auf regulatorischem Kapital bestätigt.
  • In der Division Investment Banking & Capital Markets wird eine Rendite auf regulatorischem Kapital von 15 bis 20 Prozent angestrebt.
  • Der Vorsteuerverlust in der Abwicklungseinheit (SRU) soll Ende 2018 auf 1,4 Milliarden Dollar und 2019 auf 0,8 Milliarden Dollar gesenkt werden.
  • Belassen wird das Gewinnziel des Schweizer Universalbank von 2,3 Milliarden Franken per Ende 2018. Dies wohl auch mit dem Blick auf einen erfolgreichen Börsengang im Jahr 2017.

Bezüglich des Eigenkapitals versprach CEO Thiam Disziplin. Im letzten Quartal war die Kernkapital-Quote auf 12 Prozent angestiegen.

Noch nicht auf Touren

Tatsächlich herrscht bei der CS nach gut einem Jahr mit den neuen Strategie weiterer Anpassungbedarf. Mit Blick auf das vergangene dritte Quartal zeigte sich, dass die Bank unter dem Strich weder gross Kosten sparte noch Stellen abbaute. 

Die insgesamt vom Konzern verwalteten Vermögen gingen ebenfalls um 2 Prozent auf 1'255 Milliarden Franken zurück – ein Rücksetzer für Thiam, der die Vermögensverwaltung forcieren will.

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Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
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  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
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  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    45.73%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
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