Dass die Konkurrenz eine solche Entwicklung um jeden Preis verhindern wollte, lag nahe; vor allem für die SKA, die inzwischen als CS Holding firmierte. Im Verbund mit der SVB hätte sie ihren Rückstand auf die SBG und den SBV verringern respektive einen Quantensprung nach vorn machen können.

«Der Erwerb drängt sich auf, will der Finanzdienstleister am Paradeplatz nicht endgültig den Anschluss an die nationale Spitze verlieren», so der damalige CS-Verwaltungsratspräsident Rainer E. Gut. Ihm schwebte ein Geschäftsmodell vor, bei dem sich die CS Holding auf das Auslandsgeschäft und auf die grosse Klientel konzentrierte, während die SVB die Kleinkunden betreute.

Grossbanken gegeneinander ausgespielt

REG 502

(Walter Rüegg, SVB-Präsident, Rainer E. Gut, CS-Präsident, Josef Ackermann, CS-Konzernchef, Bild: Keystone)

In den frühen 1990er-Jahren intensivierten sich die Verhandlungen zwischen den Vertretern der Grossbanken. Zwischen Weihnachten und Neujahr 1992/93 spitzte sich die Situation zu, als Rüegg am 28. Dezember 1992 sowohl mit der SBG als auch mit der CS verhandelte, ohne dass sie dies voneinander wussten. Aber sie ahnten es, und in der Folge unterbreitete die CS Holding der SVB am 31. Dezember 1992 eine Übernahmeofferte, gültig bis zum 2. Januar 1993.

Am 2. Januar 1993 fuhren Rainer E. Gut und Josef Ackermann (rechts im Bild oben), seit zwei Tagen Präsident der Generaldirektion, nach Bern, um ihr Angebot vor dem Ausschuss des Verwaltungsrats sowie vor der Generaldirektion der SVB zu präsentieren. Die Begeisterung hielt sich in Grenzen, und am selben Abend teilte Rüegg Gut telefonisch mit, dass die Wahl auf eine andere Bank gefallen sei. Denn auch Studer war am 2. Januar 1993 mit seiner Crew in Bern gewesen und hatte sein Angebot präsentiert, worauf der Verwaltungsratsausschuss der SVB einstimmig beschlossen hatte, die SBG-Offerte anzunehmen.

Jahrhundertchance nicht verpassen

Doch Gut wollte sich diese «Jahrhundertchance» nicht entgehen lassen. An einer Sitzung des CS-Verwaltungsrats am 3. Januar 1993 liess er sich das Mandat geben, die einzelnen Verwaltungsräte der SVB direkt anzusprechen und sie davon zu überzeugen, dass das Angebot der CS Holding besser sei. Dann überschlugen sich die Ereignisse.

Am 4. Januar 1993 stellte die SVB den Handel mit ihren Aktien ein und kündigte für den 6. Januar 1993 eine «positive» Nachricht an. Dadurch erhielt Gut paradoxerweise mehr Zeit, um seine Aktivitäten zu entfalten.

Unpassende «Superbank»

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