Die Restrukturierung der UBS Investmentbank machen nicht alle Topleute mit. Ein Veteran der Bank zieht nach der letzten Neuorganisation die Konsequenzen.

Sam Kendall, der bei der UBS in New York zuletzt das Beratungsgeschäft in der Investmentbank für US-Kunden geleitet hat, ist nicht mehr für die Schweizer Grossbank tätig. Die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtete, Kendall habe die UBS verlassen, um andere Interessen zu verfolgen. Die Bank kommentierte den Bericht nicht.

Mit Kendall verliert die UBS einen ihrer loyalsten Investmentbank-Veteranen. Vor knapp zwei Jahren war der Australier aus Hongkong nach New York gezogen, um die Leitung für den Bereich Equity Capital Markets zu übernehmen. Dann sprang er in die Rolle des Leiters für das US-Beratungsgeschäfts, weil John Reece sich mit dem damaligen Investmentbank-Chef Andrea Orcel überworfen hatte.

Die Anpassungsfähigen überleben

Mit der kürzlich eingeleiteten Restrukturierung der UBS Investmentbank hätte Kendall erneut einen anderen Job erhalten: Leiter für strategische Initiativen im neuen Bereich Global Banking, wo das Beratungsgeschäft angesiedelt ist. Diesen Job tritt Kendall, der 1996 in die UBS eingetreten war, nicht mehr an.

Kendall hatte diesen Sommer für Aufmerksamkeit gesorgt, als er eine Leseliste an seine Belegschaft verschickte. Er empfahl darin unter anderen Autoren den Evolutionstheoretiker Charles Darwin zur Lektüre; möglicherweise ist auch Kendall der Meinung, dass innerhalb der UBS nicht die Stärksten und Intelligentesten überleben, sondern jene, die am besten mit Veränderungen umgehen und sich ihnen anpassen können.

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