Die Grossbank UBS vollzieht punkto Innovationen einen Strategiewechsel. Sie investiert nun 200 Millionen Dollar, um Finanz- und Tech-Startups zu kaufen. Dazu arbeitet sie mit einem der grossen Fintech-Denker und -Investoren zusammen.

Im vergangenen Juli hatte sich die UBS erstmals überhaupt als Venture-Investorin im Fintech-Bereich betätigt. Ihr Investment in der Schweizer Immobilien-Service-Plattform Houzy dürfte sich dabei eher im einstelligen Millionenbereich belaufen haben.

Nun legt die Grossbank nach – und zwar deutlich: Sie plant, rund 200 Millionen Dollar in digitale Startups zu investieren, wie es in einer Mitteilung heisst. Das Programm läuft unter dem Namen UBS Next.

Pipeline bereits gefüllt

Ein Teil des Investments geht an Anthemis. Dabei handelt es sich um einen der bekanntesten Venture Capital Fonds im Tech-Bereich. Die UBS erhält so Zugang zu einem globalen Universum möglicher Deals. Eine ganze Anzahl von Käufen und Investments werde bereits geprüft.

Angeschaut würden Fintechs sowie Startups aus dem weiteren Tech-Ökosystem, hiess es weiter. Fintech- und Tech-Startups über die UBS-Innovation-Labs, die Digital-Werkstätten, die Fintech-Wettbewerbe, sowie Kooperationen miteinander in Verbindung zu bringen, sei schon immer der Schlüssel bei der UBS gewesen, um an der Spitze der digitalen Bewegung zu bleiben, liess sich Sabine Keller-Busse, UBS-COO und Präsidentin der Region EMEA in der Mitteilung zitieren.

Innovationen einkaufen

Doch das 200-Millionen-Investment steht auch für eine veränderte Innovationsstrategie der UBS: Anstatt vor allem auf Inhouse-Entwicklungen zusetzen, verlegt sich die Grossbank nun offenbar darauf, Innovationen vermehrt einzukaufen.

Diesen Weg beschreiten beispielsweise die Schweizer Versicherer beim Aufbau ihrer Ökosysteme seit längerem. «UBS Next ist ein Schritt, um unsere Innovationsanstrengungen zu beschleunigen», wird Mike Dargan, der Technologie-Chef der UBS zitiert.

Vom Bond-Händler zum Tech-Visionär

Anthemis ist von Sean Park gegründet worden, einem Pionier im Bereich der Fintech-Investments. Park, der in Genf basiert ist, war vor der Finanzkrise Fixed-Income-Händler bei BNP Paribas und Dresdner Kleinwort gewesen. Er gilt als Banker, der die Digitalisierung der Märkte vorangetrieben hat. So sei er beispielsweise eine treibende Kraft hinter dem Aufbau eines elektronischen Auktionssystems für den europäischen Fixed-Income-Markt gewesen.

Park hat sich als Autor des «Park Paradigm» und Produzent des legendären «AmazonBay»-Videos als Fintech-Visionär und -Philosoph gemacht.

In dem 2005 produzierten Video nahm Park tatsächlich die relevantesten Entwicklungen in der Finanzindustrie vorweg und prognostizierte, dass Tech-Konzerne wie Google mit ihren Algorithmus-basierten Geschäftsmodellen die Bankenbranche umpflügen würden.

Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
  • Nein, Gold ist und bleibt volatil.
    25.79%
  • Nein, Gold wird zunehmend von Kryptowährungen verdrängt.
    5.78%
  • In Gold muss man einfach investieren und damit nicht spekulieren.
    31.32%
  • Ja, der Goldpreis steht am Anfang einer mehrjährigen Hausse.
    22.19%
  • Ja, ist die einzige physische Alternative zu den Fiat-Währungen.
    14.92%
pixel