Es gibt ihn noch, den Verrat von Finanzgeheimnissen unter Freunden und Bekannten. Ein ehemaliger Goldman-Sachs-Banker muss sich wegen Insiderhandels vor Gericht verantworten.

Die Markt-Missbrauch-Abteilung der Securities and Exchange Commission (SEC) hat verschiedene Fälle von Insiderhandel in den USA vor Gericht gebracht. Dabei wird ein ehemaliger Goldman-Sachs-Banker beschuldigt, Insider-Tipps und sensible Marktinformationen an einen Jugendfreund und Squash-Partner weitergegeben zu haben, der Trader bei der Konkurrentin Barclays ist.

Die Klagen wurden zu Wochenbeginn von der Bundesstaatsanwaltschaft in Manhattan, New York, bekannt gegeben. Die SEC hat auch damit verbundene Zivilklagen eingereicht.

«Ungeheuerlich und illegal»

Der Trader soll Informationen aus seiner Arbeit bei Goldman Sachs, für die er von 2013 bis 2021 gearbeitet hat, an seinen Freund weitergegeben haben, der als Händler bei Barclays in New York arbeitete. Durch das Insidertrading über Call-Optionen auf Aktien von Unternehmen wie Lumos Networks, Pharmerica und Calgon Carbon hätten die Beschuldigten einen Gewinn von 291’735 Dollar erzielt.

Goldman Sachs nannte das Verhalten des früheren Angestelleten «ungeheuerlich und illegal», wie die britische Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete. Sein derzeitiger Arbeitgeber, der Finanzinvestor Apollo Global Management, wo er als Leiter des Teams für strukturierte Finanzierungen arbeitet, hat ihn auf unbestimmte Zeit freigestellt.

Der Anwalt des Bankers kommentierte, sein Mandant freue sich darauf, seine Unschuld zu beweisen. Die Klage beruhe auf der Aussage einer einzigen Person und beziehe sich auf Vorkommnisse, die angeblich vor Jahren und vor seiner aktuellen Tätigkeit passiert seien.

Klagen in weiteren Fällen

Darüber hinaus erhob die Staatsanwaltschaft auch Klage gegen den ehemaligen US-Kongress-Abgeordneten Stephen Buyer. Er soll 2018 beim Golfen von den Übernahmeplänen von T-Mobile für den Wettbewerber Sprint erfahren und dann deren Aktien gekauft haben. In einer späteren Beratertätigkeit soll er zudem ebenfalls Insider-Informationen für eigene Aktiengeschäfte genutzt haben.

Zudem wurden noch weitere Klagen bei Fällen von Insider-Informationen aus Unternehmen erhoben. Dabei belaufen sich die illegal erzielten Gewinne der Beteiligten auf 5,2 Millionen Dollar beziehungsweise 1,3 Millionen Dollar.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.49%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.86%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.06%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.59%
pixel