Die UBS verabschiedet sich in den USA vom eingentlich lukrativen Emissionsgeschäft für Kommunalanleihen. Das wird auch Personalabbau zur Folge haben.

Die UBS will in den USA ihre Abteilung für öffentliche Finanzen umstrukturieren. Das berichtet die Nachrichtenagentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) unter Berufung auf ein internes Memo der Grossbank.

Das Geldhaus stellt damit den Grossteil seines Emissionsgeschäfts für Kommunalanleihen ein. Der Schritt werde voraussichtlich zu einem Personalabbau führen, heisst es unter Berufung auf anonyme Quellen weiter. Der Umfang der Kürzungen stehe noch nicht fest.

In Texas boykottiert

Die UBS gehört zu den zwanzig grössten so genannten Underwritern von US-Kommunalanleihen, von «Muni-Bonds». Die grösste Schweizer Bank hatte erst 2017 ihr Emissionsgeschäft für Staats- und Kommunalanleihen wiederbelebte und Personal eingestellt, nachdem sich die Bank nach der Finanzkrise aus diesem Segment zurückgezogen hatte.

Zuletzt ist die Emissionstätigkeit aber rückläufig gewesen. Zudem war die UBS auch ins Visier republikanischer Politiker in Bezug auf Investitionen in fossile Energie geraten. So hatte der Bundesstaat Texas der Bank vorgeworfen, Ölförderer zu boykottieren – was einen sehr realen Boykott gegen die UBS bei Muni-Bond-Emissionen zur Folge hatte. Dadurch hatte die Bank keinen Zugang mehr zu einem der lukrativsten Märkte des Landes.

Alternative Lösungen

«Wir werden unser Geschäft weg von der Beschaffung von ausgehandelten Neuemissionen verlagern und stattdessen alternative Lösungen für den Zugang zum Markt für Neuemissionen verfolgen», wird aus dem bankinternen Schreiben zitiert. «Wir werden unsere Ressourcen neu positionieren, um uns auf die Bereiche zu konzentrieren, in denen wir eine steigende Nachfrage von Kunden und Beratern sehen.»

Bei den ausgehandelten Geschäften beauftragt ein Kreditnehmer eine Investmentbank im Vorfeld einer Transaktion. Sie machen aktuell rund 80 Prozent der langfristigen Kommunalanleihen in den USA aus.

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