Asset Manager finden sich weltweit am Gängelband der Indexanbieter. Nun hat die Genfer Privatbank Pictet einen Aufstand angezettelt: Sie will künftig keine Waffenhersteller mehr unterstützen. 

Für viele Fondsmanager ist ein Index der Massstab des eigenen Erfolgs. Ist die eigene Performance besser als dieser Korb von Aktien, Anleihen oder Rohstoffen, ist der Job in der Regel gesichert. 

Dieser starke Fokus auf eine Zielgrösse, welche meist von einem Drittanbieter wie Standard & Poor's, MSCI oder Stoxx definiert wird, schränkt die Asset Manager allerdings auch ein: Sie können es sich oft nicht leisten, eine Aktie einfach aussen vor zu lassen. Noch extremer ist der Effekt bei Indexfonds, bei welchen gar keine Abweichung von der Zusammensetzung des vordefinierten Korbs von Investitionen möglich ist. 

Personenminen und Streubomben

Das führt dazu, dass Asset Manager häufig in Unternehmen investieren müssen, deren Werte sie nicht mittragen. Dazu gehören besonders Firmen, die sogenannte «kontroverse Waffen» herstellen. 

Zu diesen gehören zum Beispiel Personenminen, Streubomben und je nach Herstellungsland auch Atomwaffen. Um den Herstellern solcher Produkte nicht länger Hand bieten zu müssen, forderten über 100 Asset Manager mit verwalteten Vermögen von über 6,8 Billionen Franken die Indexanbieter auf, die entsprechenden Firmen aus ihren Indizes zu streichen. 

Angeführt werden die Asset Manager von Pictet und Swiss Sustainable Finance. Entsprechend viele Schweizer Unternehmen finden sich unter den Unterzeichnenden eines offenen Briefs (Bild unten), der am Montag veröffentlicht wurde. 

500 Brief Indexanbieter

Bei Pictet Asset Managemen ist Eric Borremans, der Verantwortliche für nachhaltiges Investieren, federführend. Die Unterschriftensammlung übernahm Swiss Sustainable Finance unter Sabine Döbeli

Die Initiative wurde schon letztes Jahr angekündigt, wie auch finews.ch berichtete. Bis zur Veröffentlichung des Briefes hat sich allerdings die Summe der von den Unterzeichnenden verwalteten Vermögen mehr als verdoppelt. 

Damit dürfte es den Fondsanbietern gelingen, Druck auf die Indexanbieter auszuüben. Allerdings fehlen auf der Liste die globalen Schwergewichte wie zum Beispiel Vanguard oder Blackrock. 

 

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