IWF-Chefin Georgiewa nimmt China und andere Gläubiger in die Pflicht bei Schuldenproblemen in Schwellenländern in die Pflicht. Auch für den obersten Schweizer Banker ist der Schuldenstand gigantisch.

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, nimmt China und andere grosse Gläubiger für die wachsenden Schuldenprobleme von Schwellenländern und Ländern mit niedrigem Einkommen in die Pflicht.

Georgiewa sagte gemäss der Nachrichtenagentur «Reuters» auf einer Veranstaltung des Centers for Global Development an die Adresse der grossen Gläubiger, an China und den privaten Sektor, dass ihre Verantwortung umso grösser sei, desto grösser ihr Kreditanteil sei.

Oberster Schweizer Banker ebenfalls besorgt

Auch der Chef der Schweizerischen Bankiervereinigung stufte den Schuldenstand als gigantisch und besorgniserregend ein. In einem Zeitungsinterview erklärte Marcel Rohner, Gerade Staaten mit hohen Schulden hätten so den Anreiz, das Problem durch eine steigende Teuerung zu lösen. Dies zum Nachteil der Sparer und der Altersvorsorge. Die bessere Lösung wäre Wachstum, um dank mehr Steuereinnahmen die Schulden zurückzubezahlen.

Die Schweiz steht gemäss Rohner relativ gut da. Die Schulden seien tiefer als in anderen Ländern, auch dank der Schuldenbremse. Die Lage am Immobilienmarkt hält Rohner für ausgewogen. Den privaten Hypothekarschulden stehe ein privates Vermögen gegenüber.

Sri Lanka in einer Notlage

Ein Viertel der Schwellenländer und 60 Prozent der einkommensschwachen Länder stünden kurz vor einem Schuldenproblem oder befänden sich bereits in einem, so Georgiewa. Es läge in ihrem Interesse als Gläubiger zu verhindern, dass das Problem explodiere.

Insbesondere in Bezug auf die derzeitige Notlage Sri Lankas hofft die IWF-Chefin, dass die öffentlichen Gläubiger des Landes schnell einbezogen werden und dann die privaten Gläubiger bei den Schuldenverhandlungen mit ins Boot geholt werden können.

Sri Lanka befindet sich in der schwersten Finanzkrise seit sieben Jahrzehnten und verfügt nur noch über geringe Devisenreserven, um die kritischen Importe von Treibstoff, Lebensmitteln und Medikamenten zu bezahlen.

Hilfe mit weiteren Nahrungsmitteln

Georgieva erwartet ausserdem, dass das Exekutivdirektorium des IWF ein neues «Nahrungsmittelschock-Fenster» genehmigen werde. Dies würde dem Fonds erlauben, Ländern, die vom russischen Krieg in der Ukraine hart getroffen wurden, eine erweiterte Notfinanzierung zu gewähren.

 

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