Viele Hedge-Fonds wurden 2022 auf dem falschen Fuss erwischt. Nur ein Akteur stach mit einer rekordhohen Performance heraus.

Das Finanzjahr 2022 konnten nur wenige der grossen Hedge-Fonds mit einem Gewinn abschliessen, wie die Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) unter Berufung auf Daten der Vermögensverwalterin LCH Investments berichtet. Demnach verdienten die Top-20 der Branche im Vorjahr zusammen eine Anlagerendite von 22,4 Milliarden Dollar. Dies entspricht einem Rückgang um rund 66 Prozent zum Wert von 65,4 Milliarden Dollar im Jahr 2021.

Rekord mit dem Flaggschiff

Die Rückgänge an den Aktien- und Anleihemärkten machten vielen Fonds zu schaffen, wie es weiter hiess. Doch es gab eine auffallende Ausnahme. Der amerikanische Hedgefonds Citadel fuhr mit einem Gewinn von 16 Milliarden Dollar das grösste jemals registrierte Jahresergebnis ein.

Das 1990 von Ken Griffin gegründete Unternehmen habe im vergangenen Jahr einen Anstieg seines Flaggschiff-Portfolios Wellington um 38 Prozent verbucht, während sein Rentenfonds um 33 Prozent zulegen konnte, berichtete die Agentur «Reuters».

Multistrategien erfolgreich

«Die grössten Gewinne erzielten wieder einmal die grossen Multistrategie-Fonds wie Citadel, DE Shaw und Millennium», schreibt LCH-Chairman Rick Sopher in einer Mitteilung. «Die starken Zuwächse, die sie in den letzten Jahren erzielt haben, spiegeln ihre zunehmende Dominanz bei Strategien, die nicht von steigenden Vermögenspreisen abhängen, sowie ihre beträchtliche Grösse.»

LCH Investments gehört zur Genfer Banken-Gruppe Edmond de Rothschild (EdR) und verwaltet einen Dachfonds, der in Hedge-Fonds investiert.

Ebenfalls hohe Gewinne wiesen die bekannten Vehikel DE Shaw (8,2 Milliarden Dollar), Millennium (8 Milliarden Dollar) und Bridgewater (6,2 Milliarden Dollar) aus. Zu den Verlierern zählen Lone Pine mit einem Verlust von 10,9 Milliarden Dollar oder TCI, die 8,1 Milliarden Dollar verlor.

John Paulson entthront

Während die Top-20 auf eine Rendite von 3,4 Prozent kamen, habe der Rest der beobachteten Fonds Verluste auf die Investments von 8,2 Prozent hinnehmen müssen.

Mit dem hohen Jahresgewinn hat Citadel den bisherigen Rekordhalter John Paulson abgelöst, der 2007 mit seinen Wetten gegen Subprime-Hypotheken einen Gewinn von 15,5 Milliarden Dollar erzielt hatte.

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