Der auch in der Schweiz aktiven britischen Asset Manager Abrdn muss sich drei Jahre nach dem Rebranding immer noch Kritik wegen seines Namens anhören. Beim Fondshaus fühlt man sich mittlerweile wie auf dem Pausenhof.

Der Vorwurf des «Corporate bullying» wird heutzutage nicht mehr auf die leichte Schulter genommen. Wenn sich Angestellte am Arbeitsplatz systematisch unterdrückt oder lächerlich gemacht fühlen, können sie sich beim Personalwesen melden – und mit offenen Ohren rechnen. Denn für den Tatbestand gilt bei den meisten Konzernen zurecht Nulltoleranz.

Entsprechend wiegt es schwer, wenn ein Mitglied des Kaders von Abrdn die Medien des «Corporate bullying» bezichtigt: Investmentchef (CIO) Peter Branner findet es zudem «ein wenig kindisch, immer wieder auf die fehlenden Vokale in unserem Namen einzuhämmern», wie das britische Finanzportal «Financial News» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete.

Alle E fallen gelassen

Offensichtlich muss sich das zu den führenden Asset Managern Europas zählende Unternehmen immer noch Kritik und Spott über seinen Namen gefallen lassen, obschon das Rebranding – die Firma hiess damals nach einer Fusion Standard Life Aberdeen – nun schon drei Jahre zurückliegt. Der Entscheid, in Anlehnung an die Namen aus der Startup-Szene auf alle E im Namen zu verzichten, sorgte damals für bissige Kommentare.

Da Abrdn derzeit auch operativ durch eine schwierige Phase geht und rund 500 Stellen abbauen will, sorgt sich die Führung begreiflicherweise um die Moral der Truppen; die steten Sticheleien müssen vor diesem Hintergrund nochmals mehr schmerzen.

«Ethisch wohl nicht vertretbar»

Dagegen tun lässt sich allerdings wenig – höchstens, an das Gewissen der Spötter zu apellieren, wie es CIO Branner unternahm. «Würden Sie das bei einer Einzelperson tun? Wie würden Sie eine Person einschätzen, die sich tagein, tagaus über Ihren Namen lustig macht? Wahrscheinlich ist es ethisch nicht vertretbar», zitierte ihn das Portal.

Ob dies den «Bullies» Eindruck macht, muss sich allerdings noch weisen. «Financial News» jedenfalls bezeichnete die Abrdn-Führung in einer Replik als «Poor dears», also als arme Schätzchen.

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