Der Schweizer Anlageexperte erwartet das Auslaufen der zyklischen Gold-Baisse in den nächsten sechs bis neun Monaten. Dann soll's wieder neue Höchststände geben.

«Ich erwarte das Auslaufen der zyklischen Baisse im Laufe der nächsten sechs bis neun Monate», sagte Felix Zulauf gegenüber der Börsenzeitung «Finanz und Wirtschaft». Dann werde die nächste zyklische Hausse gewinnen, die Gold auf neue Höchst treibt werde, weil die Notenbanken auf Turbulenzen an den Finanzmärkten wie gewohnt durch das Öffnen der Geldschleusen reagieren würden.

Dass das gelbe Edelmetall derzeit eher schwach notierte, sei darauf zurückzuführen, dass westliche Investoren mit einem Anlagehorizont von sechs bis zwölf Monaten, die über ETF in Gold investiert seien, nach wie vor verkaufen würden, so Zulauft weiter.
Anders in den Schwellenländern.

Von schwächen Händen in starke Hände

In Indien, China und dem Nahen Osten hätten die Anleger einen viel längeren Horizont, weil sie aus eigener Erfahrung wüssten, dass ihnen Gold Schutz gegen die Misswirtschaft der Politik biete.

«Physisches Gold wandert von schwachen in starke Hände und bleibt dort. Die Finanzinvestoren kehren dann zurück, wenn sie realisieren, dass auf den nächsten Einbruch wieder der Geldhahn aufgedreht und das Papiergeld weiter abgewertet wird», erklärte der Schweizer Börsenexperte.

Aktien: Fällige Korrektur?

Im Gegensatz zum Gold rechnet Zulauf im Aktienmarkt mit einer Korrektur – vermutlich im 1. Halbjahr 2014. Der Grund: «In der Nachkriegszeit dauerte die durchschnittliche Hausse 48 bis 50 Monate, der längste Zyklus erstreckte sich über 60 Monate. Die laufende Hausse steht im 54. Monate», so Zulauf.

Eine Korrektur wäre daher bald fällig. Man habe zwar noch keine Anzeichen, dass die Märkte nach unten abdrehten, aber es gebe Anzeichen für einen reifer werdenden Markt.

Der Bullenmarkt wird alt

«Das sieht man an der Tatsache, dass immer weniger Aktien die Hausse tragen. So wurden die letzten drei bis vier Indexhöchst von einer abnehmenden Anzahl an neuen 52-Wochen-Hochs begleitet. Auch notieren immer weniger Aktien über ihrem gleitenden Durchschnitt von 200 Tagen», sagt Felix Zulauf und folgert daraus: «Der Bullenmarkt wird alt. Deshalb erwarte ich für 2014 eine Korrektur – vermutlich im ersten Halbjahr.»

Zulauf stellt überdies fest, dass jeweils das fünfte Jahr im Jahrzehnt normalerweise das beste Börsenjahr sei. Danach werde es gefährlich, weil die Ungleichgewichte noch grösser seien. Etwa alle sieben Jahre würden die US-Aktienmärkte einen wichtigen Tiefpunkt erreichen – so in den Jahren 1974, 1982, 1987, 1994, 2002, 2009. «Der nächste Krisentiefpunkt wäre demnach 2016 fällig», kommt der Börsenexperte zum Schluss.