Die auch in der Schweiz ansässige Banque Havilland hat einen Plan ausgearbeitet, um Katar in die Knie zu zwingen – und dem Emirat die Fussball-WM wegzunehmen.

Die Banque Havilland ist eine bislang eher verschwiegene Privatbank mit Sitz in Luxemburg (Bild). Vor einem Jahr erreichte die Besitzerfamilie, die im britischen Immobiliengeschäft reich gewordenen Rowlands, ihr Ziel, einen Private-Banking-Lizenz in der Schweiz zu erlangen. Dazu kauften sie die in einen französischen Geldwäscherei-Skandal verwickelte Banque Pasche. 

Banque Havilland

Das Geschäftmodell der Banque Havilland ist nicht ganz klar: Sie verfügt zwar über ein internationales Netz von Niederlassungen, doch verwaltete das Institut im vergangenen Jahr nicht mehr als 1,3 Milliarden Euro Kundengelder.

Sie lehnte Jho Low als Kunden ab

Ihr Name tauchte in den vergangenen zwölf Monaten dreimal auf: Einmal im Zusammenhang mit dem Korruptions- und Geldwäschereiskandal um den malaysischen Staatfonds 1MDB. Tim Leissner, der in Ungnade gefallene frühere Asienchef von Goldman Sachs, hatte an die Banque Havilland ein Empfehlungsschreiben gesandt und darin Jho Low, den mutmasslichen Drahtzieher des 1MDB-Falles, als Kunden empfohlen. Havilland lehnte Jho Low ab.

Das zweite Mal fiel der Name des Instituts in Zusammenhang mit einer aufsehenerregenden Immobilientransaktion in New York. Die Banque Havilland hatte dem vormaligen Besitzer, dem in Korruptionsfälle verwickelten nigerianischen Öl-Geschäftsmann Kola Aluko, im Jahr 2014 einen Hypothekarkredit für ein damals 51-Millionen-Dollar-teures Penthouse ausgestellt.

Dokumente auf Botschafter-Computer

Und auch die dritte Erwähnung der Banque Havilland wirft nicht das beste Licht auf das Institut. Analysten der Bank haben nämlich einen Plan ausgeheckt, wie das arabische Emirat Katar wirtschaftlich in die Knie zu zwingen sei. Dieser Plan ist über ein Datenleck an die US-Nachrichtenseite «The Intercept» gelangt.

Das «Leak» war dabei nicht die Banque Havilland selber, sondern der Computer des Botschafters der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) in den USA, Yousef-al-Otaiba (Bild). Die Daten wurden mutmasslich vom Rechner gestohlen.

Yousef al Otaiba

Ein Kunde von Lombard Odier

Otaiba ist selber eine schillernde Person und verfügt über viel Macht und Einfluss, steuert er doch die Beziehungen zwischen den USA und den Partnern im Nahen Osten. Katar gehört nicht dazu: Das Emirat ist isoliert, nachdem es die VAE, Bahrain, Saudi-Arabien und Ägypten mit einem Embargo belegt haben. Der Vorwurf lautet, Katar betätige sich als Financier des islamistischen Terror.

Otaiba war zudem Kunde der Genfer Privatbank Lombard Odier. Über seine Konten sollen mehrere Transaktionen mit dem mutmasslichen 1MDB-Drahtzieher Jho Low gelaufen sein. Dieser wiederum hatte im Jahr 2012 mit der Hilfe von Goldman-Sachs-Manager Leissner für 1MDB eine Anleihe in der Höhe von 3,5 Milliarden Dollar aufgenommen.

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