UBS: Was tut man nicht alles für einen Deal

Die Information über das Ereignis entstammt einer erzseriösen Quelle, nämlich dem «Wall Street Journal». Die Wirtschaftszeitung berichtet über die Methoden, mit denen Investmentbanker im beinharten M&A-Geschäft um potentielle Kunden buhlen. Dazu gehört eben auch, dass man sich mit den Produkten dieser Kunden intensiv auseinandersetzt – und dies die Entscheidungsträger auch spüren lässt.

Bei ihren Recherchen zum Thema stiess Reporterin Dana Mattioli denn auch auf eine ältere Geschichte – sie dreht sich um den Börsengang von Lululemon Athletica. Der kanadische Hersteller von Yoga-Dresses ging 2007 an die New Yorker Börse, und auch die UBS Investmentbank bemühte sich um die Underwriting-Chance.

«Es war ziemlich peinlich»

Um das Management in Vancouver spüren zu lassen, wie sehr man sich mit den Spirit von Lululemon auseinandersetzte, mussten gleich 75 UBS-Leute aufs Ganze: Sie wurden vom Management mit Lululemon-Hosen und -Shirts ausstaffiert und mussten sich so verkleidet im Central Park zu einer Flashmob-Yoga-Session einfinden. «Es war ziemlich peinlich», berichtet ein Beteiligter. 

Fotos vom Ereignis wurden bei der Präsentation vor dem Lululemon-Management verwendet, allerdings stand UBS offenbar nicht allein dabei: «Unsere Verkäufe gingen gleich nach unten, nachdem wir aufhörten, Investmentbanken zu interviewen», witzelte der damalige Lululemon-CEO, Robert Meers, jetzt gegenüber dem «Wall Street Journal».

Immerhin, der UBS-Auftritt im Central Park blieb wohl nicht ganz erfolglos: Die Schweizer Bank schaffte es unter die Underwriter des IPO.