Ist der Konsolidierungsdruck im Private Banking gar nicht mehr so gross?

Ich denke, dass die Konsolidierung verpuffen wird, sobald der Dollar und die Zinsen merklich ansteigen. Beide Entwicklungen dürften den Schweizer Vermögensverwaltern Luft verschaffen.

Hingegen sieht sich die Branche weiterhin mit der Digitalisierung konfrontiert. In der Vergangenheit haben Sie sich wenig begeistert vom Zukunftstrend gezeigt.

Moment – ich wehre mich lediglich gegen die Behauptung, Banker liessen sich einfach durch Maschinen ersetzen. Im Banking geht es vorab um Vertrauen. Und Vertrauen lässt sich meiner Meinung nach nur schwer digitalisieren. Auch können Roboter nicht mit Gefühlen umgehen. Hingegen arbeiten wir daran, unseren Beratern und den Kunden in Private Banking und Asset Management digitale Instrumente in die Hand zu geben.

«Ich bin sicher nicht der Chef der Familie!»

Welche denn?

Einerseits sollen unsere Frontleute über digitale Kommunikationstools einfacher mit der Kundschaft kommunizieren können. Anderseits bauen wir an einer E-Finance-Lösung, die das Kundenerlebnis verbessern soll und die Beratung, die Auswahl von Investmentprodukten und den Aufbau von Anlage-Portefeuilles erleichtert.

Nicht leicht ist hingegen die Verantwortung, die Sie seit dem Hinschied ihres Vaters Edgar de Picciotto im vergangenen Jahr schultern – Sie sind Bankmanager, Leiter eines Familienunternehmens und Familienoberhaupt in einem. Wie halten Sie die Bälle alle in der Luft?

Ich mag zwar der CEO der Bank sein, aber ich bin sicher nicht der Chef der Familie! Eine Familie zu führen, ist sowieso viel komplizierter als ein Unternehmen (lacht).


Der 55-jährige Guy de Picciotto ist Chief Executive Officer (CEO) der Union Bancaire Privée (UBP). Nach seinem Studium an der Webster University arbeitete er drei Jahre als Unternehmensberater für die Firma T.C. Team Consult in Genf und Brüssel. Zwischen Januar 1986 und Juli 1988 absolvierte er eine bankfachliche Ausbildung bei verschiedenen Instituten wie UBS, Morgan Stanley, Bear Stearns und Sanyo Securities in New York und Tokio. Im Jahr 1988 stiess er zur Compagnie de Banque et d’Investissements (CBI), die sein Vater Edgar de Picciotto 1969 gegründet hatte und später in die Union Bancaire Privée umfirmierte. Guy de Picciotto schloss zudem verschiedene Management-Kurse an den Hochschulen IMD in Lausanne sowie am Insead in Fontainebleau ab.

Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
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