Carsten K. Rath: «Dies ist der perfekte Rückzugsort»
Das Resort liegt in einem Naturschutzgebiet und fügt sich harmonisch in die Umgebung ein. So wirkt es fast wie eine natürliche Fortsetzung der Dünen. Die Architektur im «Severin’s» passt zu Sylt, und der neue Hoteldirektor ebenfalls, wie ich finde. Erst vor wenigen Wochen hat Max Westphal die Position von Christian Siegling übernommen, der das «Severin’s»ein Jahrzehnt lang prägte.
Das Reetdach des Haupthauses ist das grösste seiner Art in Deutschland. (Bild: Tom Kohlerl)
Max Westphal lernte bei den besten Hoteliers Europas. Seinen finalen Schliff erhielt im «Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten» in Hamburg bei Ingo C. Peters, dem besten Hotelier Deutschlands. Und jetzt also die Insel. Ihn habe die Kombination aus Lässigkeit und vollendetem Luxus gleich fasziniert, erzählt mir der Hoteldirektor beim Gang durch das weitläufige Areal.
Wie eine natürliche Fortsetzung der Dünen fügt sich das Resort in die Landschaft ein. (Bild: Axel Steinbach)
Das grösste Reetdach Europas bedeckt das Haupthaus
Das Resort erstreckt sich über 30'000 Quadratmeter und bietet mit den abgeschiedenen Serviced Apartments perfekte Rückzugsorte. In diesen privaten Refugien genießen Gäste den vollen Hotelservice, sei es ein privater Koch oder andere Annehmlichkeiten des Haupthauses. Ich mag die vielen kleinen Details, die immer wieder überraschen: Überall ifinde ich frische Blumen und stimmungsvolle Duftkerzen. Ein Highlight ist das Haupthaus selbst: Sein 5'000 Quadratmeter großes Reetdach ist das grösste Europas.
Die neue Handschrift von Max Westphal
Überall bemerke ich schon erste kleine Anpassungen. Max Westphal steuert das Hotel mit ruhiger Hand, dreht behutsam an den Stellschrauben. Ich erkenne noch die Handschrift von Christian Siegling, aber nach einem Jahrzehnt sind Veränderungen gut. Max Westphal beweist viel Fingerspitzengefühl, die Brechstange muss er nicht auspacken. Dazu ist das Hotel viel zu erfolgreich, dank seines grossartigen Vorgängers.
Moderner Landhausstil in den Zimmern, Suiten, Studios und Appartement. (Bild: Axel Steinach)
Die Zimmer sind freundlich und hell, stilvoll gemixt aus nordischen Designelementen und edlen Holzböden im modernen Landhausstil.
Das Haupthaus mit seinem charakteristischen Reetdach und den backsteinernen Giebelfassaden ist ein Paradebeispiel für den landestypischen Friesenhausstil. Gäste haben die Wahl zwischen 62 Zimmern und Suiten, 23 Studios und Appartements sowie fünf Häusern und Villen mit bis zu 400 Quadratmetern Wohnfläche.
Ein kulinarisches Paradies im Resort
Um exzellent zu speisen, müssen Sie das Resort nicht verlassen. Das gastronomische Angebot ist vielfältig mit den Restaurants «Tipken’s by Nils Henkel» und «Hoog» sowie der Bar und dem exklusiven Weinkeller. Der ist berühmt für seine großartigen Weine und Käsespezialitäten. Im Tipken’s zelebriert Nils Henkel seine Flora-und-Fauna-Küche. Als Mitbegründer der Pure-Nature-Küche kocht er mit regionalen Wildkräutern und alten Gemüsesorten, kombiniert sie mit nordseetypischen Produkten. Meine persönliche Empfehlung: sein Signature-Gericht aus mild geräuchertem Saibling mit Holunderkapern und Brunnenkresse.
Beeindruckender Spa mit zuvorkommendem Personal für Sonderwünsche. (Bild: Tom Kohler)
Luxus, der unter die Haut geht
Der 2'000 Quadratmeter grosse Spa ist herausragend mit seinen Themensaunen, dem Hamam, dem glasüberdachten Pool und dem Fitnesscenter. Was mich aber wirklich begeistert, sind die Mitarbeiter und der aussergewöhnliche Service. Es scheint, als sei jeder einzelne Mitarbeiter vom Hoteldirektor persönlich ausgewählt worden. Sie sind professionell, freundlich und zuvorkommend.
Einen besonders beeindruckenden Moment erlebe ich, als ich der Massagetherapeutin Monika von meiner Knieoperation erzähle. Sie mischt daraufhin spontan aus ihren privaten Beständen ein Sesam-Salz-Öl für mein ramponiertes Knie, mit den Worten: «Es ist genau das, was Sie jetzt brauchen, Herr Rath.»
Hoteleingang im Sommer: Blütenpracht und Duftkerzen schaffen eine angenehme Stimmung. (Bild: Tom Kohler)
Der Schlüssel zu exklusiven Erlebnissen ist Hedi Velz
Solche Erlebnisse sind im «Severin’s» keine Seltenheit. Die herausragende Service Excellence wird auch in Zukunft von Chef Concierge Hedi Velz sichergestellt. Ich halte die Belgierin für eine der besten ihres Fachs in Deutschland. Zahlreiche Concierges gingen durch ihre Hände. Sie ist ein Garant dafür, dass die Branche kontinuierlich neue Talente hervorbringt und weiterentwickelt.
Und sie gibt mir jede Menge Tipps, die meinem Inselbesuch eine noch persönlichere Note verleihen. So kann ich in aller Herrgottsfrühe rausfahren zum Austernfischen oder etwas später auf einer geführten Joggingrunde durch Keitum fit in den Tag starten. Mit Meeresbiologe Werner Mansen kann ich die streng geschützte Heidelandschaft erkunden oder am Morsum-Kliff mit Geologen aus aller Welt die geologische Schatzkammer Sylts entdecken.
Besonders exklusiv ist der Off-Road-Nature-Trail mit Wattführer und Inselguide Jan Krüger, der ebenfalls nur für Hotelgäste buchbar ist. Und dann gibt es auf Sylt ja noch den nördlichsten Weinberg Deutschlands. Meine Wahl fällt auf eine private Führung mit anschliessender Verkostung, begleitet von Nils Lackner, einem der Top-50-Sommeliers Deutschlands.
Sylt ist immer eine Reise wert. Doch die wahre Magie liegt im «Severin’s Resort und Spa», das so viel mehr ist als nur ein Hotel.
Als früherer Grandhotelier und Betreiber des Hotel Rankings «Die 101 besten Hotels» ist Carsten K. Rath Globetrotter von Berufs wegen. Sämtliche Hotels, über die er für finews.ch schreibt, bereist er auf eigene Rechnung.
Rath ist zudem Autor der Bücher «Die 101 besten Hotels Schweiz 2025». Bestellung per E-Mail an