Auch in Asien muss sich die Credit Suisse stets mit der grösseren UBS vergleichen lassen. Nun aber dürfen dort CS-Banker auf die Kollegen von der Erzrivalin herabsehen.

Der Konzern Credit Suisse (CS) schreibt zwar das zweite Jahr in Folge tiefrote Zahlen. Dennoch haben die Investmentbanker der CS-Division Asien-Pazifik allen Grund zum Feiern. Wie nämlich auch das Singapurer Finanzportal finews.asia berichtete, hat die CS die Löhne in ihrer asiatischen Investmentbank um bis zu 15 Prozent angehoben.

Da kommt einiges zusammen. Besonders erfolgreiche Banker sammelten Saläre und Boni von bis zu 1,5 Millionen Franken ein. Der Geldregen spiegelt die Erfolge, welche die CS-Investmentbanker im letzten Jahr verbuchen konnte; so generierte das klassische Beratungsgeschäft für Firmen 38 Prozent mehr Ertrag. Das Handelsgeschäft brachte 4 Prozent mehr ein.

15 Prozent kleinerer Pool

Lange Gesichter dürften da die Konkurrenten bei der UBS machen. Denn wie die Agentur «Bloomberg» jüngst mit Verweis auf anonyme Quellen berichtete, hat die grösste Schweizer Bank den Bonus-Topf für ihre asiatischen Investmentbanker um 15 Prozent verkleinert. Eine fast spiegelbildliche Massnahme also im Vergleich zur Erzrivalin CS.

Natürlich kommt bei der UBS die Sparrunde nicht aus heiterem Himmel. Insbesondere das wichtige Handelsgeschäft mit Aktien hat im letzten Jahr in Asien gelitten; der Vorsteuergewinn der dortigen Investmentbank fiel um 66 Prozent. Zudem war der Bonus-Pool für das Geschäft noch 2015 um 20 Prozent erweitert worden.

Nun muss sich zeigen, ob die Salärkluft den «Personalverkehr» zwischen den entsprechenden UBS- und CS-Einheiten weiter anschwellen lässt. Letzthin profitierte in Asien vor allem die kleinere der beiden Rivalinnen von wechselwilligen Investmentbankern.

Wildern bei der UBS

So installierte die CS etwa letzten Herbst den UBS-Banker Honggui Li als Chef über die Investmentbank- und Kapitalmarkt-Geschäfte im wichtigen Markt China, wie auch finews.ch berichtete.

Ob die Bank weiter so aktiv bei der UBS in Asien wildert, muss mit Blick auf jüngste Äusserungen von Helman Sitohang jedoch in Zweifel gezogen werden. Gegenüber finews.ch machte der Asien-Pazifik-Chef der CS keinen Hehl daraus, dass sich das Umfeld zum Jahresende 2016 hin erheblich verschlechtert hatte.

Sitohang gab auch zu, dass der vom Konzern angekündigte Abbau von weltweit 6'500 Stellen nicht spurlos an seiner Division vorbeigehen wird. Die CS-Investmentbanker sind da womöglich gut beraten, sich an den Millionensalären zu freuen, so lange sie währen.

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