Die Frage, welche sie Moody's stellt, lautet dabei: Zu welchen Kosten geschieht dies und welche Strategie der drei Kontrahenten ist die effektivste?

Zwar sind sowohl Julius Bär als auch LGT und Pictet im selben Geschäft tätig, dem Verwalten von Kundenvermögen. Doch sind ihre Strategien recht verschieden, vor allem was die Wachstumsinitiativen betrifft.

1. Julius Bär: Das Wachstum teuer erkauft

Die Zürcher Privatbank hat unter ihrem Ex-CEO Boris Collardi bekanntlich eine aggressive Wachstumsstrategie verfolgt, einerseits mittels Akquisitionen, andererseits durch das Rekrutieren von Beratern mit gut bestückten Kundenbüchern.

Mit 388 Milliarden Franken Kundengeldern gehört Bär inzwischen zu den grössten zehn reinen Wealth Managern der Welt. Zum Vergleich: Ende 2012 lagen die Kundenvermögen noch bei 189 Milliarden Franken. Damit ist Julius Bär der Wachstums-Champion der drei Institute. Unterstützt hat das Wachstum bei den Kundengeldern auch eine gute Anlageperformance.

Kosten kl

Der Minuspunkt, den Moody's festhält: Während sich die Kundenvermögen seit 2012 verdoppelt haben, stiegen die Erträge kumuliert um über 80 Prozent, während die Kosten deutlich über 60 Prozent anstiegen (siehe Grafik oben). Den Analysten ist darum klar: Julius Bär muss an der operativen Stärke noch arbeiten, die Effizienzgewinne aus den diversen Akquisitionen sind noch nicht realisiert.

2. LGT: Mit Nischenangeboten zum Erfolg

Auch die liechtensteinische LGT ist zuletzt dank der Akquisition von ABN Amro in Asien deutlich schneller gewachsen. Im Jahr 2014 hatte die Übernahme eines über 10 Milliarden Franken schweren HSBC-Portfolios einen ersten Schub verursacht.

Zwar ist LGT bezüglich eingekauftem Wachstum deutlich konservativer unterwegs wie Julius Bär, doch hat auch die Fürstenbank seit 2012 ihre verwalteten Vermögen verdoppelt. Moody's macht den Erfolg an der engen Verbindung der Bank zu ihrem Besitzer, dem liechtensteinischen Fürstenhaus fest.

Denn Kunden steht die Möglichkeit offen, nach den selben Prinzipien zu investieren wie die Fürstenfamilie. Dadurch steht Kunden der Weg zu einer überdurchschnittlich breiten Anlagewelt offen und vor allem zu Nischenprodukten, welche nicht zum Standardangebot anderer Banken gehören. Doch auch LGT bezahlt für das Wachstum einen Preis, wie der deutliche Kostenanstieg von 27 Prozent allein im vergangenen Geschäftsjahr zeigt.

Ertragsstruki kl

3. Pictet: Die eigene Philosophie

Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
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