Seit der Finanzkrise wird dem Schweizer Banking notorisch der Untergang vorhergesagt. Doch die Institute liessen sich nicht unterkriegen – und sind heute so optimistisch wie nie. Dahinter steckt ein urschweizerisches Prinzip.

Auf «Spiegel Online» stossen Banker derzeit auf wenig erbauliche Lektüre. «Frust, Angst – und super Gehälter» titelte das deutsche Nachrichtenportal jüngst eine Reportage über die Befindlichkeit auf dem Frankfurter Finanzplatz. Laut dem Report ist die Moral in «Mainhattan» am Boden. Die Bankbranche steckt in der Krise. Aber wenigstens stimmt der Lohn. Noch.

Anders im hiesigen Blätterwald. Hierzulande macht gerade eine Studie der Beratungs- und Revisionsfirma EY von sich reden. Das Fazit jener Erhebung: Die Schweizer Banker sind so optimistisch wie seit Vorkrisen-Zeiten nicht mehr. Ganze 82 Prozent der befragten Führungskräfte bei hiesigen Finanzinstituten gehen in diesem Jahr von steigenden operativen Ergebnissen aus.

Manisches Hoch?

Sind die deutschen Kollegen im depressiven Loch angelangt, und reitet die hiesige Branche auf einem manischen Hoch? Wie sonst lässt sich jener Optimismus erklären, wo doch die öffentliche Wahrnehmung und die Medien gerne den Niedergang der Finanzbranche an die Wand malen?

Indes, das positive Selbstbild der Schweizer Banker ist kein neues Phänomen. In den EY-Umfragen jedenfalls haben sie seit nunmehr acht Jahren ihren Geschäftsausblick stets in rosigen Farben gemalt. Jenes Bild hält der Realität aber nur bedingt stand. Seit der Jahrtausendwende ist jede dritte Bank in der Schweiz verschwunden. Die Anzahl Filialen ging um ein Fünftel zurück, vor allem aber sank der Geschäftserfolg – entgegen der Schönfärberei der Banken – um rund 10 Prozent.

«Nur» 4'000 Stellen verschwunden

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