Die Schweizer Privatbank EFG International hat Eckwerte zum Startquartal bekanntgegeben und sich zu den nächsten strategischen Schritten geäussert. Dazu zählen auch Akquisitionen.

Aus Anlass der heute (Freitag) stattfindenden Generalversammlung hat die seit Anfang des Jahres von Giorgio Pradelli geführte Vermögensverwalterin EFG International Einblicke in das Startquartal 2018 gewährt. Demnach sieht sich EFG International auf Kurs, was das Neugeldwachstum anbelangt.

Dieses sei im laufenden Jahr innerhalb der vorgegebenen Bandbreite von drei bis sechs Prozent gewachsen, teilte die Bank mit. Allerdings liege die Wachstumsrate am unteren Ende des für das Jahr 2018 gesetzten Zielkorridors.

Positives Nettoneugeld

Frische Gelder strömten mit Ausnahme der Zentralschweiz, dem Tessin und Italien aus allen Geschäftseinheiten und Regionen zu. In Italien, dem drittgrössten Private-Banking-Markt der Eurozone, drohte EFG bis vor Kurzem wegen administrativer Versäumnisse noch die Schliessung der Niederlassung in Mailand. Dies konnte die Bank aber abwenden, wie auch finews.ch berichtete.

Mit der Übernahme der Tessiner BSI von vor gut zwei Jahren schlitterte EFG in den 1MDB-Skandal. Seither verzeichnet das Institut Abflüsse von verwalteten Vermögen. Dies war auch im ersten Quartal 2018 der Fall; allerdings in den von der EFG abgegebenen Prognosen.

Unter dem Strich entwickelten sich die Nettoneugeldzuflüsse laut EFG aber positiv. Durch diesen Anstieg seien auch die zuletzt belastenden Markt- und Währungseinflüsse aufgefangen worden. So kletterten die verwalteten Vermögen der Gruppe von 142 Milliarden per Ende 2017 auf nunmehr rund 143 Milliarden Franken.

Zukäufe ab 2019 möglich

Neben Investitionen ins organische Wachstum ist EFG bestrebt, über Zukäufe zu wachsen, und zwar sobald der Zusammenschluss von EFG und BSI unter Dach und Fach sei, erklärte EFG-Verwaltungsrat Steve Jacobs kürzlich in einem Interview mit der «Finanz und Wirtschaft» (bezahlpflichtig).

Jacobs zufolge fasst die Bank ab 2019 weitere Übernahmen ins Auge. Aus seiner Warte liege die kritische Grösse im Wealth Management heute bei mindestens 150 Milliarden Dollar.

Fokus auf IT-Plattform 

Gewinnzahlen gab die EFG am Freitag zwar keine bekannt, dafür aber Hinweise zur Ertragsentwicklung. Demnach widerspiegelten die Gesamterträge die geringeren durchschnittlichen verwalteten Vermögen im ersten Quartal 2018 sowie negative Effekte ausserhalb des Kerngeschäfts.

Was die Kosten anbelangt, habe das Finanzinstitut diese in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres weiter senken können, hiess es weiter. Das Unternehmen will bis Ende 2019 Synergien in der Höhe von 240 Millionen Franken heben. Dabei steht die Migration auf eine einzige IT-Plattform im Vordergrund. Diese verursache zwar Kosten. Allerdings seien diese erheblich niedriger ausgefallen als jene aus der Vorjahresperiode, betont die EFG.

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