Die Digitalwährung Bitcoin schliesst den Kreis zum Papiergeld – dank einem Zuger Startup. Was dahinter steckt.

Der Name der grössten Kryptowährung Bitcoin wurde nicht zufällig gewählt, sondern ist Programm. Die Silbe «Bit» ist der Informatik entlehnt und repräsentiert eine Masseinheit für eine Datenmenge. «Coin» heisst Münze. Sinngemäss lässt sich somit Bitcoin als digitale Münze übersetzen.

Der Bitcoin wird denn auch rein digital produziert, die Transaktionen verlaufen dank der zugrunde liegenden Blockchain-Technologie dezentral über digitale Kanäle. Dies im Gegensatz zum von Notenbanken und Geldhäusern kontrollierten Papiergeld, das vielen Krypto-Aficionados suspekt ist.

Doch die Kluft zum Papiergeld will ein Zuger Fintech namens Tangem offenbar überbrücken. Das Startup mit Sitz in Zug, das auch in Singapur aktiv ist, hat in einem Pilotversuch den Verkauf von physischen Bitcoin-Noten gestartet, wie aus einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung hervorging.

Radikal vereinfacht?

Bei den Noten handelt es sich um eine Art Karten (siehe Bild oben), auf denen die erwähnten Bitcoin-Einheiten gespeichert werden können.

Die Stückelungen betragen 0,01 Bitcoin (aktuell 93 Franken) und 0,05 Bitcoin, rund 470 Franken. Das erste Bündel, bestehend aus 10'000 Banknoten, ist laut Mitteilung bereits produziert und wird von Singapur aus an Partner und Vertriebe auf der ganzen Welt versandt.

Mit der physische Herausgabe von Bitcoin-Noten wolle man den Erwerb, den Besitz und die Verbreitung von Kryptowährung radikal vereinfachen und zugleich sicher gestalten, wie es weiter heisst.

Missglückte Versuche

Unklar bleibt indes, ob die Bitcoin-Scheine wie herkömmliches Geld an Dritte zur Zahlung ausgehändigt werden können und was geschieht, wenn der Schein verloren geht. Um die Echtheit zu garantieren und somit auch «Blüten» zu erkennen, sorgt ein Chip des Technologieriesen Samsung, so die Mitteilung.

Ganz so neu ist das Projekt von Tangem indes nicht. Verschiedene Anbieter haben sich daran schon versucht. Das bekannteste Experiment war laut dem Branchenportal «BTC-Echo» (Artikel bezahpflichtig) Casascius. Allerdings scheiterte die Idee Ende 2013, als dem Unternehmen der Verkauf von physischen Bitcoins untersagt worden war. Ein weiteres Beispiel sind die bekannten goldschimmernden Bitcoin-Münzen, hergestellt von Lealana, einer Firma auf Hawaii. Mittlerweile liefert das Unternehmen die Münzen nur noch «leer» aus, also ohne gespeicherten Bitcoins.

Ex-UBS-Banker wirkt mit

Wer hinter Tangem steckt, erfährt man auf der Firmenwebsite: Als Mitgründer ist der ehemalige Chef der UBS-Filiale in Moskau, Anselm Schmucki, aufgeführt sowie die zwei IT-Experten Andrey Kurennykh und Andrew Pantyukhin. Als Partner erscheint unter anderem die auf Kryptowährungs-Fragen spezialisierte Anwaltskanzlei MME mit Sitz in Zug. 

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